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Neujahrsempfang im Landkreis Harz Neujahrsempfang im Landkreis Harz: Viel Einsatz ohne Entgelt

Von Rita Kunze 20.01.2015, 17:38
Ehrung verdienter Bürger des Landkreises: Gerhard Heinlein (l.) bekommt die Urkunde von Landrat Martin Skiebe.
Ehrung verdienter Bürger des Landkreises: Gerhard Heinlein (l.) bekommt die Urkunde von Landrat Martin Skiebe. chris wohlfeld Lizenz

Wernigerode - Der Landkreis Harz hat am Montagabend zum traditionellen Neujahrsempfang ins Wernigeröder Kultur- und Kongresshotel eingeladen. Während die rund 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben der Musik und den Festrednern im Dämmerlicht zuhören, wird es zwischendurch für ein paar Minuten strahlend hell im großen Saal: Sechs Männer und Frauen aus Halberstadt, Darlingerode, Quedlinburg, Wernigerode und Neunkirchen in Bayern bekommen in diesem Moment die Ehrenmedaille des Landkreises Harz von Landrat Martin Skiebe überreicht.

„Wir alle wissen aus Erfahrung, dass gerade im kommunalen Bereich die ehrenamtliche Arbeit unverzichtbar für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist. Wir brauchen auch in Zukunft Menschen, die Verantwortung übernehmen, ohne nach dem Entgelt zu fragen“, sagt Skiebe.

Außergewöhnliches Engagement

Zu diesen Menschen gehört der ehemalige Quedlinburger Gerhard Heinlein, der mittlerweile in Österreich lebt. Als Vorsitzender des Dachvereins Bildungshaus Carl Ritter sei er nicht nur vielen Quedlinburgern bekannt, so Skiebe. Der Dachverein habe auch nach dem Abschluss der Sanierung des Bildungshauses mit verschiedensten Projekten das kulturelle Leben in der Stadt und darüber hinaus bereichert. Seit vielen Jahren habe der Verein „in Zusammenarbeit mit den maßgeblichen Akteuren der Kulturlandschaft“ Konzepte entwickelt und umgesetzt, mit denen Bildungsangebote wie Kreismusikschule, Kreisvolkshochschule und Kreisbibliothek erhalten, vernetzt und aufgewertet werden.

Außergewöhnliches Engagement für den Landkreis Harz sei auch über dessen Grenzen hinaus zu finden, sagte der Landrat mit Blick auf Peter Laschkewitz. Der Mann aus Oberfranken ist ein direkter Nachfahre des Malers Carl Hasenpflug (1802-1858), der 30 Jahre lang in Halberstadt gelebt hat und dort auch gestorben ist. Laschkewitz und seine Familie „haben seit mehr als zehn Jahren immer wieder Projekte des Städtischen Museums Halberstadt mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz gefördert“, so Skiebe.

Verleihung der Ehrenmedaille

Die Verleihung der Ehrenmedaille des Landkreises wird mit dem Kreisausschuss abgestimmt. Die Wahl sei ganz bewusst auf sehr verschiedene Einsatzgebiete gefallen, betont der Landrat. Neben der Kultur steht nun auch die Kommunalpolitik im Mittelpunkt: Mit dem Halberstädter Hochschulprofessor Rainer Neugebauer, dem Darlingeröder Eberhard Schröder, Gero Hammer aus Halberstadt und Brigitte Tannert aus Wernigerode werden gleich vier Harzer ausgezeichnet, die in Stadträten oder im Kreistag vertreten sind.

Bei Neugebauer sei „sein unermüdlicher Einsatz gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit, für Toleranz und Verständigung“ besonders hervorzuheben, betont Skiebe. Schröder gehöre zu den Kommunalpolitikern der ersten Stunde. Der Linken-Abgeordnete habe sich für sozial schwächere Menschen eingesetzt, etwa bei der Einführung des Familien- und Sozialpasses im Landkreis. Der Gründungsintendant des Nordharzer Städtebundtheaters, Gero Hammer aus Halberstadt, ist als Mitglied der Wählervereinigung Buko kommunalpolitisch aktiv, außerdem verbindet er als Vorsitzender des Kulturausschusses des Regionalverbandes Harz „berufliche Erfahrungen und ehrenamtliches Engagement in beeindruckender Weise“.

Brigitte Tannert aus Wernigerode ist Mitbegründerin der Bürgerinitiative B 244 Wernigerode, die sich für eine Ortsumfahrung einsetzt, um den Schwerlastverkehr aus der Stadt herauszuführen. Die Arbeit in der Bürgerinitiative habe sie in die Kommunalpolitik geführt, sagt Skiebe, wo sie nach fünf Jahren im Stadtrat nun als sachkundige Einwohnerin arbeitet.

Die Ehrenmedaille wird auch Gisela Härtel aus Wernigerode verliehen. Sie ist Initiatorin des Zertifikats „Seniorenfreundlicher Service“ und hat sich für die Einrichtung einer Buslinie über die Plessenburg nach Drei-Annen-Hohne eingesetzt. So können auch ältere Menschen im Sommer leichter zu Ausflugszielen im Harz gelangen. (mz)