Gastronomie: Neuer Pächter Theatercafé Fledermaus Quedlinburg will Livekonzerte veranstalten: Frischer Wind in der Kulturszene

Quedlinburg - Noch hat Wolfgang Maiwald die Bühne im Theatercafé „Fledermaus“ für sich allein. Lässig gleiten seine Finger über die Saiten seiner Gitarre. Auch am Freitag, 13. März, will der Pächter des Cafés hier sitzen und jammen - dann jedoch in Begleitung:

Seine Lebenspartnerin Juliane Werner, die mit ihm zusammen seit dem Beginn der aktuellen Spielzeit am Quedlinburger Theater die Gastronomie leitet, ist Sängerin und hat sich der Rockmusik und dem Soul verschrieben. Drei weitere Künstler sollen zudem den Blues und das Genre Voodoo Boogie auf die kleine Bühne des Cafés bringen.

Für das erste Livekonzert in der „Fledermaus“ haben Maiwald und Werner den australischen Pianisten Pugsley Buzzard und den Berliner Schlagzeuger Micha Maass gewonnen. Am Bass werden die Musiker von Tobias Fleischer unterstützt.

„Pugsley ist Musiker, Schauspieler, Fernsehkoch und liebenswerter Grizzly mit Hut“, beschreibt Maiwald den Gast von der anderen Seite des Erdballs. „Der coolste Pianospieler Australiens.“ Eine deutlich kürzere Anreise hat die Gruppe, die am 28. März das zweite Livekonzert im Theatercafé gibt: Das Projekt Trio III bilden seit 2016 die drei Quedlinburger Daniel Jack Wolf (Gesang und Schlagzeug), Wojciech Swiatek (Gesang und Gitarre) und Konrad Eggebrecht (Bassgitarre und Hintergrundgesang).

„Die Formation zelebriert Weltmusik, Deutschsprachiges, Singer-Songwriter und Songs aus Klezmer“, zählt Maiwald auf, worauf sich Zuhörer einstellen können.

Für den Café-Pächter und seine Partnerin geht mit den Konzertabenden ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Wir haben schon immer in der Region nach einer Location für kleine Livekonzerte gesucht“, erklärt Maiwald.

Durch die Musik hat sich das Paar einst kennengelernt, und die Begeisterung ist dem Gitarristen deutlich anzumerken, als er über die geplanten Veranstaltungen spricht.

„Als wir dann letztes Jahr das freie Theatercafé gesehen haben, haben wir erkannt, dass es sich dafür prima anbietet.“ Die kleine Bühne gab den Ausschlag für die Entscheidung, das Café zu pachten.

Nun, ein reichliches Vierteljahr nach der Übernahme, sei es an der Zeit, der Idee Leben einzuhauchen und die Konzerte auf die Beine zu stellen. „Für das Nordharzer Städtebundtheater ist das die fehlende Ergänzung“, zeigt sich Maiwald überzeugt. Zu Ballett, Oper und Schauspiel komme eine völlig neue stilistische Note hinzu.

Während Künstler und Genres für die beiden ersten Konzerte feststehen, wollen sich Maiwald und Werner bei der dritten Veranstaltung am Gründonnerstag, 9. April, selbst überraschen lassen: Dann findet zum ersten Mal eine Open Stage mit freiem Eintritt statt.

„Dazu laden wir all diejenigen ein, die Lust haben, selbst einmal auf der Bühne zu stehen“, legt Maiwald dar. Die Pächter stellen das Band-Equipment, vom Schlagzeug bis zum Verstärker, zur Verfügung - „die Teilnehmer müssen also nur noch ihr Instrument oder ihre Stimme mitbringen“.

Maiwald ist gespannt, was die Solo-Musiker oder kleinen Bands dann vollbringen und welche Bekanntschaften und Projekte sich aus dem Abend vielleicht ergeben.

Alle drei Veranstaltungen beginnen um 20.30 Uhr. Reservierungen für die Konzerte im März zum Preis von 10 Euro nimmt die Theaterkasse im Marschlinger Hof 17 in Quedlinburg entgegen, außerdem gibt es Karten auf der Webseite des Nordharzer Städtebundtheaters. Musiker, die bei der Open Stage auftreten wollen, bittet das Theatercafé „Fledermaus“ um eine Nachricht über das soziale Netzwerk Facebook. (mz)