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Mit Feuerwerk und Kanonendonner

Von DETLEF ANDERS 29.06.2009, 16:46

BAD SUDERODE/MZ. - Der Auftakt war bombastisch und am Ende lachte die Sonne. Dazwischen lagen am Sonnabend einige Stunden Nieselregen, die nicht in die Tradition des sonst so sonnenverwöhnten Behringer Brunnenfestes passten. Doch die Organisatoren aus der Gemeinde Bad Suderode und die vielen Vereine des Ortes, die seit 1998 gemeinsam mit Schule und Kindergarten an einem Strang ziehen und ein Volksfest organisieren, das über die Gemeindegrenzen hinaus Beachtung findet, hatten Glück, dass sich die Besucher den Spaß nicht verderben ließen und gewohnt zahlreich kamen. Auch wenn es der Gemeinde immer schwerer fällt, das Fest finanziell zu stemmen, "wir schaffen es immer noch", so Bürgermeister Gert Sauer.

Größtes Problem war, Kandidatinnen für die Wahl der Brunnenfee zu finden. Die beiden Kandidatinnen, die sich den Fragen von Andreas Kroschwitz stellten, hatten sich erst in der Vorwoche gemeldet. Zur neuen Brunnenfee wurde letztlich Daniela Garreis aus Siptenfelde gewählt. Die 21-jährige Physiotherapeutin arbeitet seit einigen Monaten im Kurzentrum und hatte vielleicht einen kleinen Heimvorteil. Mira Zschiesche aus Ballenstedt blieben nur drei Tage Vorbereitungszeit. Spaß hatte sie dennoch bei der Wahl, die von einer Modenschau mit dänischer Mode und orientalischen Tänzen umrahmt wurde.

Erster Höhepunkt war am Freitag bereits das 15-minütige Höhenfeuerwerk von Bodo Backe aus Gernrode. Im Festumzug am Sonnabend sorgten neben den Gernröder Spielleuten auch der Spielmannszug aus Helmarshausen, einem Ortsteil der Partnerstadt Bad Karlshafen, und ein Fanfarenzug für die musikalische Begleitung und anschließend für ein Konzert im einsetzenden Nieselregen. Leider machten sich im Umzug bereits die Ferien bemerkbar.

Für ohrenbetäubende Startschüsse des Festes sorgte Werner Schmidt. Der 79-jährige Schütze von der Vereinigen Schützengilde zündete nach zweijähriger Krankheitspause neben Handböllerpistolen und einer Napoleon 2 auch den Nachbau einer Haubitze mit sieben Zentimeter-Kaliber.

Im Kurpark hatte der Faschingsclub den Platz für das Stockbrotbacken mit einem Pavillion trocken gelegt und fand trotz Regens geduldige Kinder. Zum Puppentheater mit "Hans im Glück" luden die Karnevalisten Gabi Schober und Steffen Ibe, Faschingspräsidentin Doreen Klein half den Vereinsmitgliedern beim Kinderschminken.

Mit der Wetterbesserung fanden auch das Tankerziehen (Seite 17) und die Sambagruppe Baraban begeisterte Zuschauer. Selbst als am späten Abend wieder Regen einsetzte, hatten viele Festbesucher am Felsenkeller Freude beim Tanz.

Am Sonntagvormittag wurde im Kurpark der Kinderbauernhof "Harzzwerge" aufgebaut und von den jüngsten Bad Suderödern zum Leben erweckt, und auch die Grundschüler kamen trotz Ferien zu einem Auftritt. Im Kurzentrum war erstmals eine Galerie der Brunnenfeen neben der Ortschronik zu sehen. Musik und Oldtimer lockten am Nachmittag nochmals in den Kurpark und wer wollte, konnte sich die Ausfahrt sogar vom Hubschrauber aus anschauen.

Auch wenn der Harzclub in diesem Jahr keinen Holzhackerkönig ermittelte und manch ein Besucher fand, dass es fast immer dasselbe Programm sei, lobten andere ausdrücklich die Organisatoren: "Versucht das erst einmal jedes Jahr wieder hinzukriegen." "Wir kommen wieder", versprachen die Spielleute aus Helmarshausen um Michael Schindewolf, die das Fest so toll finden, dass sie aus dem einfachen Auftritt ihre Vereinsfahrt gemacht haben und dafür besonders Wolfgang Funke dankten.