Hans-Dieter Wunder Markthändler in Aschersleben: Hans-Dieter Wunder verkauft seit 1991 Tischdecken und Fensterschmuck

Aschersleben/Quedlinburg - „Die Tischdecke kommt aus Klingenthal“, erklärt Hans-Dieter Wunder auf dem Ascherslebener Wochenmarkt. Die Kundin schlägt sofort zu und kauft die Wachstuch-Tischdecke. „Das müssen wir unterstützen “, sagt sie. Seit vielen Jahren ist der Wochenmarkthändler aus Halle an der Saale Stammgast in Aschersleben. „Aschersleben ist einer der gut sortierten bunt gemischten Märkte, der ordentlich läuft“, weiß Wunder, der das breite Sortiment hervorhebt.
Tischdecken, Wand- und Fensterschmuck gibt es bei ihm. „Wir führen sehr viel deutsche Ware, wie Plauener Spitze“, hebt der Händler hervor. Tischdecken aus Asien hat er zwar im Angebot, doch die werden trotz des niedrigen Preises kaum gekauft. Die Qualität aus den alten und neuen Bundesländern setzt sich durch, betont er.
„Ein Fachgeschäft auf Rädern“
„Wir sind noch eines der Fachgeschäfte auf Rädern“, sagt er und holt die Ware aus der Verpackung. Er scherzt dabei über eine im Sack gekaufte bellende Katze, die halt Fremdsprachenkenntnisse hätte. Die Kundin lacht. „Der Markt ist eine wesentliche Strecke der Kommunikation“, hat Wunder erfahren.
Hans-Dieter Wunder ist seit 1991 Markthändler. Er stammt aus Quedlinburg. Nach der Schule lernte er im Eisenhüttenwerk Thale. In der Abendschule machte er das Abi, eine Meisterausbildung und ein Ingenieur-Studium. Im EHW-Walzwerk war er Meister und später Schichtleit-Ingenieur. Bis zur Wende arbeitete er in der Pulvermetallurgie. Kurzarbeit-Null sorgte für Langeweile und so begann er, bei den Markthändlern aus den alten Bundesländern, die damals in Quedlinburg standen, auszuhelfen. „Warum sollte ich das nicht können“, fragte er sich schließlich und machte sich selbstständig.
Im Jahr 1995 hatte er neun Mitarbeiter
„Mit Trabant und Tapeziertisch sowie Sonnenschirm aus dem Baumarkt habe ich angefangen“, berichtet Hans-Dieter Wunder. Sein erster Markt sei in Bitterfeld gewesen, weil dort die Tante und der Onkel wohnen. „Meine Tante bringt mir noch immer mein Mittagessen auf den Markt, obwohl sie schon 80 ist“, berichtet er. Das Geschäft brummte, 1995 hatte er neun Mitarbeiter.
Wunder zog der Liebe wegen vor 15 Jahren nach Halle. Mit seiner Frau, die ebenfalls einen großen Verkaufswagen hat, ist er auf den Wochenmärkten in Naumburg, Weißenfels, Wolfen, Bitterfeld und Halle vertreten. Dazu kommen an den Wochenenden Bauernmärkte in Neugattersleben oder am Rammels-burg-Blick oder Feste. Wichtig sei auch das Weihnachtsgeschäft, berichtet Wunder. In Naumburg, Halle sowie Quedlinburg verkauft der Hallenser.
Verbandsvorsitzender der Marktkaufleute Halle
Wunder ist Verbandsvorsitzender der Marktkaufleute Halle und Mitglied der Innenstadtgemeinschaft Halle. Er führt große Feste durch wie das Salzfest, das Lichterfest und den Ostermarkt in Halle, berichtet der 59-Jährige. „Es macht Spaß, und man kann davon leben“, sagt er. Dass seine Kinder sich andere Berufe gesucht haben, bedauert er ein klein wenig. Zu den Hobbys zählt der Händler das Reisen. Nach dem Wintermarkt in Halle macht er von Anfang Januar bis 1. März Urlaub. „Ich war schon in über 50 Ländern der Erde“, schildert er. Vielleicht tritt er mit seiner Frau demnächst etwas kürzer und fährt nur noch mit einem statt zwei der großen Verkaufswagen auf die Märkte. (mz)