Landwirt erfüllt sich im Harz einen Traum
Schielo/MZ. - Aus den verbleibenden Wurzelstöcken kommt der Neuaustrieb für die nächste Ernte, erklärt Sabine Mane, Leiterin des Betreuungsforstamtes in Wippra. Die Ackerfläche, auf der gerade die Stecklinge maschinell gepflanzt werden, gehört Andreas Pommerehne, der sich im Harz einen Kindheitstraum erfüllt hat. Der aus der Nähe von Hildesheim stammende 39-jährige Landwirt wollte eigentlich Förster werden. Doch sein Vater verstarb sehr früh, da musste er den elterlichen Betrieb übernehmen.
2003 hat Pommerehne den Wald vom Land Sachsen-Anhalt erworben. Hier fühlt sich der 39-Jährige wohl und auch, wenn er noch nicht im Harz wohnt, so will er sich später einmal hier nieder lassen, gesteht er. Die Fläche befand sich in der Stilllegung und da Andreas Pommerehne innovativen Anbaumethoden positiv gegenübersteht, entschied er sich für diesen Weg und trägt so auch das unternehmerische Risiko, ergänzt Forstamtsleiterin Sabine Mane.
Die Stecklinge hat Pommerehne aus Schweden, wo man schon gute Erfahrungen mit der Energieholzgewinnung gemacht habe, weil eine bestimmte Wachstumsleistung Garant für den Erfolg ist, weiß der Landwirt. Der Boden muss trocken und krümelig sein. Im Vorjahr stand auf dieser Fläche noch Winterraps, der wurde abgeerntet. Dann blieb die Fläche liegen, im November wurde mit Kalk gedüngt, um den PH-Wert des Bodens von sechs auf sieben anzuheben. Mitte Februar ist die Fläche dann mit einem Totalherbizid behandelt worden, um den Raps gänzlich abzutöten. Später kam noch Klärschlamm auf den Ackerboden, der dann gegrubbert, erst flach, dann tief, und zum Schluss mit einer Kreiselegge fein gemacht wurde.
Mit Hilfe einer Pflanzmaschine, die der Landwirt sich aus Schweden besorgt hat, wurden Weiden-Stecklinge der Sorten "Tora" und "Toris" gepflanzt. Bei diesen Sorten rechnet man mit einem Aufgang zwischen 80 und 90 Prozent. Ein Lohnunternehmen aus Norddeutschland half Andreas Pommerehne, der selbst auf der Pflanzmaschine stand, bei den Arbeiten. Etwa 13 000 Stecklinge je Hektar wurden gepflanzt. Die Kosten für das Pflanzgut liegen bei 8 000 Euro plus Mehrwertsteuer und die Pflanzkosten bei 3 500 Euro. Andreas Pommerehne schätzt, dass er die Fläche zwischen 20 und 30 Jahre nutzen kann.
Mit dem Forstamt Wippra hat der Landwirt aus Hildesheim einen Betreuungsvertrag abgeschlossen. Und auch in Schielo fand er im damals amtierenden und jetzt gewählten Bürgermeister Helmut Schmelzer einen guten Partner, der sein Anliegen von Beginn an unterstützt hat.