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Landkreis Harz Landkreis Harz: Viel fliegen und ein bisschen Kultur

Von PETRA KORN 11.08.2010, 16:26

BALLENSTEDT/MZ. - "Das ist ein sehr schönes Gebiet hier. Das gefällt uns sehr. Wir haben die Möglichkeit, in den Harz zu fliegen - das ist sehr schön", schwärmt Ad Drijgers, "und natürlich auch nach Norden." Ad Drijgers gehört zu den Mitgliedern des Segelflugvereins "ZES / Klu de Peel" aus Eindhoven in den Niederlanden, die derzeit auf dem Flugplatz in Asmusstedt, dem Verkehrslandeplatz Ballenstedt-Quedlinburg, ihr Lager aufgeschlagen haben. Noch bis zum Sonntag werden die 80 Männer, Frauen und Jugendlichen hier zu Gast sein.

Jedes Jahr besucht der Segelflugverein - das ZES steht für "Zweefvliegclub Eindhovense Studenten", also einen Studentensegelflugverein, das Klu für die königliche Luftmacht - einen "fremden" Flugplatz. In den vergangenen drei Jahren waren die Eindhovener Segelflieger im Westharz zu Gast - und hatten dabei auch schon einen Blick in Richtung des Platzes an den Gegensteinen geworfen. "Wir suchen schon im November, Dezember einen Platz, wo wir im nächsten Jahr hinkönnen", erzählt Ad Drijgers. Die Wahl für das diesjährige Segelfluglager fiel auf den Ballenstedter Ortsteil.

Flugzeuge und Technik mitgebracht

Seit eineinhalb Wochen sind die Niederländer hier nun schon "mit allem, was wir haben", zu Gast. Mitgebracht haben sie 15 Flugzeuge - private und fünf Klubmaschinen -, Technik, Fluglehrer - "alles, was wir brauchen, um einen Flugbetrieb möglich zu machen", so Ad Drijgers. Denn zu den mit nach Asmusstedt gereisten Klubmitgliedern zählen 13-jährige Mädchen, die hier zum ersten Mal - natürlich mit einem Fluglehrer - geflogen sind, ebenso wie viele Studenten der Technischen Universität Eindhoven, die hier Flugstunden nehmen, und Flieger, die dieses Hobby schon seit vielen, vielen Jahren hoch in den Himmel führt. Und mancher ist hier, startend vom Verkehrslandeplatz Ballenstedt-Quedlinburg, das erste Mal selbst "Kapitän" gewesen: So wie die 16-jährige Michelle Staassen, die seit einem Jahr bei den Segelfliegern und nun das erste Mal allein geflogen ist. "Es war super", schwärmt die junge Niederländerin.

Meist wird per Seilwinde gestartet, die die Flugzeuge blitzschnell gen Himmel "katapultiert". Anders am Dienstag, für den, wie Flugplatzleiter Uwe Gröschler erzählte, ein Schleppflugzeug organisiert wurde.

"Ein sehr schöner Tag, um Streckenflug zu machen", so Ad Drijgers, der schon seit 1963 Segelflugzeuge fliegt. Deshalb stand an diesem Tag auch ein kleiner Wettbewerb auf dem Programm: Um die 400 Kilometer waren so schnell wie möglich zu fliegen.

Für viele ein Teil der Ferien

Für viele der Vereinsmitglieder ist das jährliche Camp ein Teil der Ferien. "Eigentlich sind wir eine große Familie", beschreibt Ad Drijgers. Eine Familie, die Spaß daran hat, alles gemeinsam zu machen: nicht nur zu fliegen, sondern auch gemeinsam einzukaufen und zu kochen, sich, wenn das Wetter nicht so gut ist, gemeinsam die Umgebung anzusehen - hier ging's unter anderem in den Harz, nach Quedlinburg und Ballenstedt - und abends am Lagerfeuer sitzen und Segelfluglieder - die die Segelflieger selbst schreiben - zu singen... Aber: "Fliegen bleibt natürlich die Hauptsache."

Auf den Flugplatz in Asmusstedt würden die Niederländer gern noch einmal kommen. "Hier gibt es alles, was wir brauchen. Es ist ein sehr schöner Platz und alle Leute sind sehr freundlich. Wir sind sehr zufrieden", so Ad Drijgers.