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Landkreis Harz Landkreis Harz: Arbeitslosenquote steigt

Von ingo kugenbuch 02.02.2016, 20:03
Eingangsbereich der Agentur für Arbeit: Die Zahl der Arbeitslosen ist gesteigen.
Eingangsbereich der Agentur für Arbeit: Die Zahl der Arbeitslosen ist gesteigen. dpa/Symbol Lizenz

halberstadt/quedlinburg - Die Arbeitslosenzahl im Landkreis Harz ist im Januar im Vergleich zum Dezember 2015 deutlich gestiegen: Durch den Wintereinbruch und zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge habe sich die Zahl der Erwerbslosen um 1 200 erhöht, berichtete Heike Schittko, die Chefin der Agentur für Arbeit Halberstadt, gestern in einem Pressegespräch in Halberstadt. Die gute Nachricht: Im Vergleich zum Januar 2015 gab es einen Rückgang um fast 750 Arbeitslose.

Quote in Wernigerode am niedrigsten

Die Arbeitslosenquoten in den drei Regionen der Arbeitsagentur haben sich im vergangenen Monat erhöht. Insgesamt stieg die Quote von 7,8 Prozent im Dezember auf 8,9 Prozent. Im Januar 2015 betrug sie allerdings noch 9,3 Prozent. Zwar ist die Quote nach wie vor in Wernigerode deutlich am niedrigsten. Dafür scheint hier laut Schittko aber das Ende der Fahnenstange erreicht. Die günstigste Entwicklung mit dem stärksten Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat gab es mit 1,3 Prozentpunkten in der Geschäftsstelle Quedlinburg. In der Hauptagentur Halberstadt sank die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte, und nur in der Geschäftsstelle Wernigerode stieg sie um 0,2 Prozentpunkte.

Die - vor allem saisonal bedingt - schlechten Zahlen für den ersten Monat des Jahres dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass 2015 ein Rekordjahr war: „Wir haben die niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wende registriert“, sagte Heike Schittko. Die Arbeitslosenzahl sank im Jahresdurchschnitt erstmals unter die 9 000er-Grenze: auf 8 988 Personen. Im landesweiten Ranking hat der Landkreis Harz mit glatten 8 Prozent (Vorjahr: 8,3 Prozent) seinen zweiten Platz nach der Börde (7,5 Prozent) verteidigt.

Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit und Integration von Menschen mit Behinderung im Fokus

„Dabei waren und bleiben die Demografie, das Fachkräftepotenzial und die Investitionen weiterhin die wichtigsten Faktoren des Arbeitsmarktes, die die weitere Entwicklung der Region Harz auch zukünftig maßgeblich beeinflussen“, sagte die Arbeitsagentur-Chefin. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssten sich alle Arbeitsmarktpartner diesen Aufgaben gemeinsam stellen. Dabei stellten insbesondere der Abbau der bestehenden Langzeitarbeitslosigkeit und die Integration von Menschen mit Behinderungen die Unternehmen und die Agentur für Arbeit vor große Herausforderungen.

Die Beschäftigungslosigkeit im Harz hat 2015 Millionen verschlungen. Insgesamt wurden 53 Millionen Euro (Vorjahr: 63,4 Millionen Euro) für Eingliederungsleistungen und Lohnersatzleistungen an Arbeitslose, Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Region ausgezahlt. Der größte Teil des Geldes wurde für das Arbeitslosengeld I ausgegeben. Inklusive der Beiträge für die Sozialversicherung kamen hierfür 33 Millionen Euro zusammen (Vorjahr: 37,3 Millionen Euro). Für arbeitsmarktpolitische Leistungen wie Lohnkostenzuschüsse, Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen wurden 20 Millionen Euro aufgewandt. In diesem Jahr stehen der Agentur für diesen Bereich 21,4 Millionen Euro zur Verfügung. (mz)