Kurzentrum in Bad Suderode Kurzentrum in Bad Suderode: Unternehmen aus Berlin will diese Woche übernehmen

Bad Suderode - Käufer des Kurzentrums in Bad Suderode ist das Unternehmen European Special Properties GmbH. Entsprechende Informationen der MZ hat gestern Torsten Müller, der Geschäftsführer der Berliner Firma, bestätigt. Bedenken, dass es sich angesichts des Namens bei dem Investor um eine im Ausland sitzende Gesellschaft handeln könnte, zerstreute Müller. „Wir sind ein rein deutsches Familienunternehmen“, sagte er. Der Name - „Special Properties“ - beziehe sich darauf, dass sich seine Firma mit schwierigen Immobilien beschäftige, so Müller weiter. Und dazu zähle durch mehrere Anläufe zum Verkauf eben auch das mittlerweile geschlossene Kurzentrum in Bad Suderode.
Wie in der jüngsten Stadtratssitzung mitgeteilt wurde, hat die European Special Properties GmbH vertragsgemäß die letzte Rate des Kaufpreises an die Stadt gezahlt. Der Besitz sei damit mit allen Nutzen und Lasten übergegangen, so Wolfgang Scheller, der Justiziar der Stadt. Die „förmliche Besitzübernahme“ sei zwar noch nicht erfolgt, das werde aber noch diese Woche nachgeholt, kündigte Müller an. Details zu seinen Plänen wollte der Unternehmer aus Berlin derzeit noch nicht verraten. Dieses will er in wenigen Wochen nachholen.
Erster Käufer vor Gericht
Parallel dazu geht der Rechtsstreit mit dem ersten Käufer des Kurzentrums in die nächste Instanz. Am Mittwoch wird vor dem Oberlandesgericht Naumburg die Berufung der Berliner Pro Habitare Projektentwicklungs-AG gegen ein Urteil des Landgerichts Magdeburg verhandelt.
Das Landgericht hatte am 30. Oktober 2015 entschieden, dass die Stadt Quedlinburg rechtmäßig vom Kaufvertrag mit der Pro Habitare Projektentwicklungs-AG zurückgetreten war, weil der Käufer die Vertragsbedingungen nicht erfüllt hatte. Das Unternehmen leistete weder die Bürgschaft über den Kaufpreis von einer Million Euro noch die vereinbarten Abfindungszahlungen für die ehemaligen Mitarbeiter - rund 450.000 Euro. Daher trat die Stadt Anfang Juni 2014 vom Kaufvertrag zurück und Anfang Juli ein zweites Mal, weil entgegen der Vereinbarung im Kaufvertrag bis Ende Juni auch kein Bauantrag gestellt worden war. Gegen den Rücktritt der Stadt hatte die Pro Habitare am 19. Juni 2014 Klage beim Landgericht eingereicht.
Zu der Berufungsverhandlung hat Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) in einem MZ-Interview gesagt: „Das sehe ich völlig unaufgeregt. Das Gerichtsverfahren hat auf den aktuellen Verkauf keinerlei Einfluss.“ (mz)