1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Kommentar: Kommentar: Vorschläge gehen an Realität vorbei

Kommentar Kommentar: Vorschläge gehen an Realität vorbei

Von Christian Rüdiger 13.11.2019, 07:59

Es ist ein Problem was inzwischen viele Kleingartenvereine haben: Leerstehende Gärten. Teilweise ist sogar, wie in Gernrode, jede zweite Parzelle ohne einen Pächter. Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) möchte deshalb das aktuelle Bundeskleingartengesetz ändern.

Doch werden Schrebergärten wirklich durch eine Änderung des Gesetzes attraktiver? Natürlich nicht. Der VDGN glaubt jedoch, mit den Änderungen die Probleme lösen zu können und den Vereinen zu helfen.

Die Forderungen des Verbands wirken jedoch zum Teil realitätsfremd oder überholt. Die Versorgung mit Strom und Wasser ist in den meisten Kleingartenanlagen bereits Standard. Dagegen ist eine geregelte Entsorgung des Abwassers für Kleingartenlauben schwer möglich - verfügen sie doch nur über eine biologische Toilette. Eine Abwasserleitung wäre viel zu aufwendig und teuer für Vereine. Die VDGN-Forderung nach größeren Lauben dagegen ist gut gemeint. Allerdings machen versetzt gebaute Dachflächen bereits jetzt größere Lauben möglich - und damit sind familienfreundliche Häuschengrößen oft schon längst Realität.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]