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Kleine Kupfergimpel brauchen einen Züchter

Von ANDREAS BÜRKNER 19.01.2009, 17:54

ERMSLEBEN/MZ. - Er bedauerte den darauf zurückzuführenden Zuschauerschwund. Doch "nach dem Platzverbot für Hühner, Enten und Zwerghühner", wie es das neue Ehrenmitglied Eckehard Kelterer im Geleitwort ausdrückte, zeigte sich zum Jubiläum der 10. Ostharzschau die hohe Qualität der Ausstellung.

Von den insgesamt 362 Tauben bescheinigten die fünf Preisrichter immerhin 16 Tieren ein "vorzügliches" Aussehen, die höchste Bewertung. Deshalb war es auch schwierig, daraus noch das beste Tier der Ausstellung zu ermitteln. Als Sieger ging der Ermslebener Thomas Jeske mit einem rotgeganselten Felegyhazaer Tümmler hervor und unterstrich damit, dass auch etwas jüngere Züchter erfolgreich in die Fußstapfen der Eltern treten können. Denn sein Vater Klaus gewann für eine rote Fränkische Feldtaube ebenso den Ehrenpreis des Kreisverbandes wie Gerhard Schikor aus Wieserode für einen weißen Mittelhäuser. Schikor gewann für den Bestand an Jungtieren zudem den Leistungspreis als erfolgreichster Züchter.

"Die Schau wird auch genutzt, um auf das vergangene Jahr zurück zu blicken", betonte Nicol. Neben vielen schönen Erinnerungen an Aktionen und Zuchterfolge, im Mittelpunkt standen natürlich die umfangreichen Feierlichkeiten zum 80-jährigen Gründungsjubiläum, fanden sich auch die erfolgreichen Auftritte der Tierfreunde zum Heimat- und Vereinsfest oder dem Tag der Deutschen Einheit in den Gesprächen wieder. Während Vereinschef Alfred Nicol, schon seit 1982 im Amt, im letzten Jahr 70 wurde, feierte der Älteste im Verein, Ehrenmitglied Alfred Herbrich, sogar schon den 97. Geburtstag. Allerdings gingen der Mai und der Dezember auch als Monate mit schlechten Nachrichten in die Analen ein. Im Frühjahr verstarben die langjährigen Züchter Siegfried Feldmann (Ehrenmitglied) und Karl-Heinz Pilath, am Jahresende auch der jahrzehntelange Aussteller und Chef des Zuchtvereins in Frose, Rolf Schröder. Aus diesem war einst der Ermslebener Verein hervorgegangen, "ohne Zorn", wie Nicol hervorhob: "Bis heute bestehen noch intensive freundschaftliche Kontakte."

Züchter aus dem Nachbarort waren auch mit ihren Tieren auf der Schau präsent. Auf tragische Weise verunglückte Karl-Heinz Wiese im Dezember auf dem Weg zu einer Ausstellung. An seinen Tod erinnerte nicht nur ein Extra-Schild, sondern auch die von ihm gezüchteten schwarzflügligen Kupfergimpel. Für sie wird ein neuer Besitzer gesucht. "Es wäre schade, wenn die Linie nicht fortgesetzt wird", so die Ermslebener. Sie dankten aber auch ausdrücklich den Partnern und Sponsoren für das Engagement für die Ostharzschau.