Keksmanufaktur Quedlinburg Keksmanufaktur Quedlinburg von Yvonne Gelbke: Heidesand Spekulatius und Anisplätzchen sind Weihnachts-Klassiker

Quedlinburg - Schon beim Öffnen der Eingangstür duftet es verführerisch nach frischen Plätzchen. Lebkuchen, Spekulatius und Zimtsterne liegen in der großen Theke, jede Menge Leckereien sind zum Mitnehmen schon fertig eingetütet. Kein Wunder, denn in der Keksmanufaktur „Keks-Art“ herrscht Hochbetrieb in den Tagen vor Weihnachten.
„Die Klassiker sind wie immer Heidesand, Anisplätzchen, Gewürzschnitten und handgemachte Spekulatius“, sagt Inhaberin Yvonne Gelbke. „Eben wie aus Omas Zeiten.“
Keksmanufaktur wurde im April eröffnet
Doch die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte, die im April ihre Keksmanufaktur in Quedlinburg eröffnete, bietet auch ganz außergewöhnliche Plätzchen an. „Wir haben zum Beispiel Dominosteine mit Nougatfüllung“, sagt die Inhaberin. Sanddorn-Pistazien-Taler, Vollkorn-Mohn- oder Pistazien-Kürbiskern-Kipferl oder im Sommer auch Erdbeer-Vollkorn-Kipferl seien bei den Kunden besonders beliebt und gern gekauft. „Die Erdbeeren trocknen wir sogar selbst“, sagt Yvonne Gelbke stolz. Lebkuchen und Kekse gibt es auch in Form vom Quedlinburger Schlossberg mit den Türmen der Stiftskirche.
Immer mehr nachgefragt würden auch vegane Varianten. „Dafür benutzen wir eine hochwertige Pflanzenmargarine. In Verbindung mit echter Bio-Bourbon-Vanille ist das wirklich lecker“, verspricht die Inhaberin.
Gebacken wird allerdings nicht nur in der Keks-Manufaktur in der Langen Gasse. Auch die Backstube von Yvonne Gelbkes Mann Matthias steht zur Verfügung, ist er doch in vierter Generation Bäcker. Und in den Backstuben herrscht gerade Hochbetrieb. „Es ist schwere Handarbeit“, weiß die Chefin. Bis zu sieben Mitarbeiter rühren Teige, stechen Plätzchen aus, backen, verzieren, verpacken und etikettieren fast rund um die Uhr.
Viele Rezepte stammen von der Bäcker-Familie Gelbke
„Bei 40 Sorten habe ich aufgehört zu zählen“, sagt Yvonne Gelbke, und seitdem sind noch einige hinzugekommen. Viele der Rezepte sind tatsächlich schon seit mehreren Generationen in der Familie der Bäcker Gelbke, andere sind ganz klassisch aus Keks-Rezeptbüchern oder beim Herumprobieren mit Freunden entstanden.
„Unsere Kunden sind dankbar für kleine Mitbringsel und regionale Produkte“, weiß Yvonne Gelbke. „Das ist ein großer Lohn für die 90 Stunden, die ich im Moment jede Woche unterwegs bin für die Arbeit.“
Regionalität stehe aber nicht nur bei den Kunden, sondern auch der Bäckerei hoch im Kurs. „Wir bekommen unsere Mehle von der Mühle Schröder in Thale“, sagt die Geschäftsführerin. „Da wissen wir, dass dort Getreide aus der Region verarbeitet wird.“
Für den Frühling und den Sommer sind schon neue Plätzchenrezepte in der Planung. „Früchte und Blüten sollen mehr in den Vordergrund rücken“, sagt Yvonne Gelbke. „Mir schweben da Holunder-Kekse mit essbaren Blüten vor, die man obendrauf legen und mit Ei abpinseln kann.“ Auch soll mit Farbstoffen experimentiert werden, denn vor allem die jüngeren Kunden mögen es bunt.
„Aber Rote-Beete- oder Spinatpulver verfälscht den Geschmack, weil man zu viel davon nehmen muss, damit es vernünftig färbt“, sagt die Chefin. „Da möchte ich auf jeden Fall eine Alternative suchen.“ Im nächsten Jahr sollen auch erste Pralinen- und Keks-Workshops stattfinden. „Kekse sind einfach toll. Ich hatte schon immer eine Ader für Genuss und kann sie jetzt ausleben.“
Dann verrät Yvonne Gelbke noch eine geheime Zutat, mit der die Plätzchen besonders gut gelingen: „Manchmal, wenn abends keine Kunden mehr im Laden sind, wird die Weihnachtsmusik laut gedreht, dann macht das Arbeiten gleich noch mehr Spaß.“ (mz)
