Problem für viele Senioren Kaufhalle am August-Bebel-Ring Quedlinburg steht wieder leer: Problem für Senioren in Süderstadt

Quedlinburg - Die Türen sind geschlossen, der Anblick der ehemaligen Konsum-Kaufhalle in der Quedlinburger Süderstadt ist etwas trostlos. Nur in einem Friseurgeschäft in dem Objekt am August-Bebel-Ring brennt Licht.
Wer in der Süderstadt Lebensmittel benötigt, der muss den Berg zum NP-Markt auf dem früheren Mertik-Gelände hinunterlaufen oder mit dem Auto in einen der vielen anderen Supermärkte der Stadt fahren.
Als im Februar 2018 der letzte Nahversorger den Supermarkt schloss, ging ein Aufschrei vieler älterer Menschen durch das Wohngebiet. Die Süderstädter fühlen sich von der Stadt abgehängt, berichtete die MZ damals.
Im Februar 2018 hatte der Supermarkt am August-Bebel-Ring geschlossen
Nun hatte es eine Zeit lang einen Sonderpostenmarkt in der Kaufhalle gegeben. Doch seit ein paar Monaten ist er raus. Der Betreiber „ist noch eine Weile Mieter“, berichtet Marcel Waldhauer, der mit einem Partner Eigentümer der früheren Kaufhalle ist, auf MZ-Anfrage. „Ich weiß nicht, was passiert.“
Mieter ist die Firma Ulrich Zimmermann GmbH aus Oldenburg, die 41 Verbrauchermärkte mit bis zu 4.000 Quadratmeter Verkaufsflächen im Norden von Deutschland betreibt.
Aufgrund der schwierigen Akquisition von Märkten mit einer Verkaufsfläche über 1.500 Quadratmetern habe sich sein Unternehmen entschlossen, ein neues Einzelhandelskonzept auf Flächen unter 1.000 Quadratmetern zu erproben, sagt Firmenchef Zimmermann.
„Solche Flächen sind vergleichsweise problemlos zu bekommen“, weiß er. Der Quedlinburger Markt hat 1.100 Quadratmeter.
Das Konzept mit Sonderposten hat nicht funktioniert in der Süderstadt in Quedlinburg
Zimmermanns Vorstellung war es, mit einem reduzierten Sortiment „einen für uns neuen, schlagkräftigen Plan zu erarbeiten. Leider haben unsere bis zu 32 Seiten wöchentlichen Werbungen den Markt überfordert und erheblichen Mehraufwand durch Umlagerungen mit sich gebracht“, erklärte er der MZ.
Er habe erkannt, dass das Sonderpostenkonzept, von der Breite des Sortimentes her und dem Vorhalten von Waren für alle Saisons, nur auf großen Flächen umgesetzt werden kann.
„Daher verfolgen wir das Kleinflächenprogramm nicht weiter“, begründete Zimmermann die Schließung. Die Fläche in Quedlinburg stehe wieder zur Disposition.
Die ehemalige Konsum-Kaufhalle war 1978 als größter Lebensmittelmarkt Quedlinburgs eröffnet worden. Durch den Neubau vieler Plattenbauten, der 1975 eröffneten POS Bernard Koenen, die heute das Haus 2 des GutsMuths-Gymnasiums beherbergt und gerade saniert wird, und der großen Kindertagesstätte war der alte Konsum, der heute eine Bierstube und Spielhalle beherbergt, zu klein geworden.
Nach 1990 wurde der Markt von Rewe übernommen, ehe im Jahr 2006 ein Cap-Markt entstand. Im August 2015 wurde dieser Markt geschlossen. Zwischen Juni 2016 und Februar 2018 war in der Süderstadt ein Nahversorger eingemietet. (mz)