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Hubertusinsel in Thale Hubertusinsel in Thale: Bäume müssen Funpark weichen

Von Detlef Horenburg 21.12.2014, 15:19
Auf der Hubertusinsel sind Bäume gefällt worden.
Auf der Hubertusinsel sind Bäume gefällt worden. Archiv/ Chris Wohlfeld Lizenz

Thale - Kahlschlag: Auf der Hubertusinsel in Thale kreischen die Kettensägen auf. Meterhohe alte Bäume stürzen zu Boden. Wie viele es genau sind, kann Maik Zedschack als Marketingverantwortlicher bei der Seilbahnen Thale GmbH, die Eigentümer der Insel ist, nicht sagen. „Nein, es handelt sich hier nicht um Baumfrevel“, wie mancher besorgte Leser am MZ-Lesertelefon befürchtete, betont er. Zedschack: „Bei einige Bäumen war schon die Standfestigkeit nicht mehr gegeben, sie drohten umzustürzen.“ Wie bei dem Sturm am 27. Dezember vorigen Jahres, als eine dicke alte Eiche auf die Brücke an der Talstation der Seilbahn stürzte und diese schwer beschädigte.

Ersatzpflanzungen in der Gemarkung Gernrode

„Alle Arbeiten wurden mit den Genehmigungsbehörden von Stadt und Landkreis abgestimmt“, versicherte er. Als Ausgleich für die Fällarbeiten werde die Seilbahnen GmbH auf einer Fläche von 5 000 Quadratmetern Ersatzpflanzungen vornehmen. Für den neuen Wald ist eine Fläche in der Gemarkung Gernrode vorgesehen.

Hintergrund für die Aktion sei aber nicht nur das Fällen von morschen Bäumen. Die Wiegand und Groll e.K. als Gesellschafterin der Seilbahnen Thale GmbH beabsichtigt, im Bereich des jetzigen Funparks auf der Hubertusinsel zwischen Bode, Salzgraben und Talstation Seilbahn, ihre in die Jahre gekommenen Spielgeräte des Funparks zu erneuern und zu erweitern. „Es soll eine Spaßinsel mit vielen Wasserattraktionen entstehen“, verriet der Marketingleiter.

Ob man sich da mit der im Bau befindlichen Wasserwelt am alten Sommerbad ins Gehege kommt? Zedschack verneint. „Dort geht man ins Wasser, bei uns geht es um Attraktionen auf dem Wasser.“ So soll das Areal beispielsweise für den Wasserscooter erweitert werden. Die Erweiterung erfolgt zum einen in südliche Richtung (Kahlschlagbereich) sowie etwas in nördliche Richtung (Park Hubertusinsel).

Untere Naturschutzbehörde gewährt eine Befreiung vom Bauverbot

Für den „Kahlschlag“ auf dieser Fläche wurde beim Landkreis Harz/Untere Forstbehörde eine sogenannte Waldumwandlungsgenehmigung beantragt und genehmigt, heißt es aus dem Kreis-Umweltamt.

Im südlichen Bereich der geplanten Funpark-Erweiterungsfläche auf dem Inselareal war geringfügig das Landschaftsschutzgebiet „Harz und nördliches Harzvorland“ betroffen. Für diese Teilfläche wurde nach entsprechender Antragstellung eine Befreiung vom Bauverbot im Landschaftsschutzgebiet durch die Untere Naturschutzbehörde gewährt. (mz)