Helfer mit lachendem und weinendem Auge
Quedlinburg/MZ. - Mit einem lachenden Auge, "weil wir alle froh waren, etwas Vernünftiges tun zu können", wie die Gernröderin Andrea Werner für die Teilnehmer bestätigte. Aber auch mit einem weinenden, weil die weitere Zukunft wieder ungewiss ist. "Dabei wäre es toll, wenn wir immer solche fleißigen und engagierten Mitarbeiter bekommen könnten", lobte der GfA-Objektbetreuer Dieter Evers die Leistungen der Hartz-IV-Empfänger. Er hofft, für die neuen Maßnahmen ab April von der Arge auf gleiches Entgegenkommen zu stoßen wie bei den auslaufenden Bewilligungen.
Bürgermeister Eberhard Brecht bedankte sich persönlich bei den Akteuren, die "für ein schöneres Umfeld um Quedlinburg gesorgt haben", von dem besonders die Einheimischen mit deutlich verbessertem Angebot an Wander- und Radwegen profitieren würden. Eine Gruppe führte hinter Quarmbeck Pflege- und Mäharbeiten am Landgraben und Lethfeldweg sowie am Weg zur Drei-Bogen-Brücke durch. Dabei wurde auch das verwilderte Umfeld am Lethturm von wuchernden Sträuchern und Unkraut befreit und Wanderwege ausgeschildert. Parallel dazu errichtete die Stadt eine neue Brücke über den Quarmbach, die am 19. Februar offiziell freigegeben werden soll.
"Ein zweites Team war im nordöstlichen Bereich der Stadt in Richtung Ditfurt aktiv", erläuterte der Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes, Volker Pethe. Er koordinierte in der Stadtverwaltung Quedlinburg den Einsatz der Helfer und wurde von den Teilnehmern ob seiner umsichtigen Arbeitsweise gelobt. Einerseits brachten die Arbeiter den Radweg auf dem Bodedeich beginnend von der Oeringer Brücke, entlang des Klinikums und der Kleingartenanlagen bis hin zur neuen B 6n in Ordnung. Zum anderen wurde der Ritterangerweg bis Flutgraben gepflegt, ebenso das Umfeld des Lagerdenkmals. Aber auch die Wanderwege am Galgenberg und am Lehof wurden instand gesetzt. Seitens der Stadt wurde eine Behelfsbrücke über den Flutgraben errichtet, so dass für Radfahrer und Fußgänger nun wieder der Weg bis zum Ditfurter Kiessee frei ist: "In Verbindung mit Ditfurt und mit Unterstützung von Sponsoren wollen wir dort Bademöglichkeiten für die Quedlinburger schaffen", kündigte Brecht am Rande der Dankesaktion an.
"Als erstes mussten wir meist illegale Müllablagerungen entsorgen", blickten die Teilnehmer zurück, "außerdem oft meterhohes Unkraut am Wegesrand mähen und alte Maulwurfshügel planieren". Einige Wege wurden repariert und mit Kies befestigt. Unter fachlicher Anleitung von Detlef Jörke vom Umweltamt des Landkreises bekamen die Hilfskräfte unter anderem auch Einblicke ins Beschneiden von Bäumen. Das Ergebnis der neunmonatigen Arbeit insgesamt kann sich sehen lassen und fand nicht nur bei den Verantwortlichen entsprechende Anerkennung: "Am meisten haben wir uns gefreut, wenn wir von Spaziergängern, Radfahrern oder Hundebesitzern persönlich angesprochen und für unseren Einsatz gelobt wurden", berichtete Andrea Werner. Die häufigste Aussage war dabei: "Endlich können wir diese Wege wieder nutzen."