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Harzgerode Harzgerode: Erstmals Wilhelm Otto-Ausstellung «aus einem Guss»

Von PETRA KORN 03.05.2011, 14:07
Harald Koch zeigt Marina Gröschler und Jürgen Bentzius (v. r.) im Ausstellungsraum im Turmzimmer auch Briefe Wilhelm Ottos an dessen spätere Frau Emma Grüneberg. (FOTO: CHRIS WOHLFELD)
Harald Koch zeigt Marina Gröschler und Jürgen Bentzius (v. r.) im Ausstellungsraum im Turmzimmer auch Briefe Wilhelm Ottos an dessen spätere Frau Emma Grüneberg. (FOTO: CHRIS WOHLFELD) Photo by: Chris Wohlfeld

HARZGERODE/MZ. - "Wir haben das große Glück gehabt, eine Ausstellung gestalten zu können mit Dingen, die vielleicht in Berlin in irgendeinem Magazin verschwunden wären", freut sich Heinz Mente, Vorsitzender des Kultur- und Heimatbundes Harzgerode. Medaillen, Plaketten, Skulpturen, Büsten und mehr, allesamt Arbeiten des gebürtigen Harzgeröder Bildhauers und Bronzegießers Wilhelm Otto, sind in einer Dauerausstellung im Turm des Schlosses Harzgerode der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Eine Ausstellung, auf welche der Verein stolz ist und auf die er schon viel positive Resonanz, auch durch fachkundige Besucher, erhalten hat.

Um die Exposition gestalten zu können, hat der Kultur- und Heimatbund, der dieses Erbe Wilhelm Ottos von seinen Nachfahren, der Familie O'Conell, übergeben bekommen hatte, viele Spenden eingeworben, in örtlichen Handwerkern Partner gefunden und selbst ungezählte Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert. Unterstützung gab es auch von der Stadt Harzgerode, über welche ein Förderantrag an die Stiftung der Kreissparkasse Quedlinburg gestellt wurde. Und von dieser, so sagte Bürgermeister Jürgen Bentzius, kam "der Schub finanzieller Art, den wir auch gebraucht haben". Denn die Stiftung stellte, zweckgebunden für die Aufarbeitung des Erbes Wilhelm Ottos, 3 000 Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln, so ergänzte Vereinsmitglied Rolf Hohmann, "war es möglich, erstmals eine Ausstellungsgestaltung aus einem Guss zum machen".

Verwendet wurden die Mittel dabei nicht nur für die komplette Neugestaltung der Präsentation im Turmzimmer, in welchem rund 50 Ausstellungsstücke gezeigt werden. Ein Teil des Geldes wurde auch genutzt, "das gesamte Werk von Wilhelm Otto - Dokumente, Urkunden, Schriften, Briefe, Fotografien seiner Werke, Dinge die 100, 130 Jahre alt sind - aufzuarbeiten, zu digitalisieren und daraus eine Arbeitsmappe zu erstellen", erläuterte Harald Koch.

Harald Koch ist, wie Heinz Mente sagt, nicht nur der Initiator dieser Aufarbeitung und Präsentation des Wilhelm-Otto-Erbes - er hat auch alle, in altdeutscher Schrift verfassten Briefe übertragen. Mit der angelegten Arbeitsmappe zum Werk des Bildhauers ist es nun möglich, mit allen Unterlagen - unschädlich für die Originale - zu arbeiten und diese zugleich auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, erklärt Harald Koch. Gezeigt werden sollen solche weiteren Exponate aus dem Erbe Wilhelm Ottos dann künftig im Westflügel des Schlosses, in welchem derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten erfolgen.

"Das ist ein Stück Geschichte, das für uns sehr wichtig ist", machte Marina Gröschler deutlich. Die Filialleiterin der Harzsparkasse in Harzgerode überzeugte sich bei einem Ausstellungsbesuch vom Einsatz des Stiftungsgeldes und sah es "sehr gut angelegt". Sie unterstrich aber auch, dass diese Aufarbeitung sowie Präsentation ohne das Engagement der Mitglieder des Heimat- und Kulturbundes nicht möglich gewesen wäre.