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Harz Harz: Leiche in Finnhütte entdeckt

Von holger Hadinga und petra korn 26.03.2012, 16:15

friedrichsbrunn/MZ. - Ersten Erkenntnissen zufolge wurde diese Hütte in der Vergangenheit als Nachtlager genutzt, teilte ein Sprecher des Polizeireviers Harz mit. Die Ermittlungen zum Brand und zu Identität und Todesursache des bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichnams dauern an.

Entdeckt wurden die Knochen bereits am Freitagnachmittag von vier Wanderern aus Hamburg. Sie hatten im Internet von der Viktorshöhe gelesen und wollten sich anschauen, wie es jetzt dort aussieht. Doch der Aussichtsturm ist seit langem zu, und eines der kleinen Häuschen war niedergebrannt. Hier entdeckten die Wanderer Knochen, teils noch mit Gewebespuren. "Uns war sofort klar, dass es sich um menschliche Knochen handelt", sagte einer der Wanderer der MZ. "Man sah ganz deutlich die Wirbelsäule und die Oberschenkelhalsknochen." Die Hamburger machten sich sofort auf den Rückweg und riefen, sobald sie wieder Empfang hatten, im Hotel an, von wo aus die Polizei alarmiert wurde.

Die Beamten begannen noch am Freitag mit der Spurensicherung. Genaueres konnte die Polizei am Montag noch nicht sagen. Bei den Knochen handele es sich ersten Ermittlungen nach um menschliche. Völlig unklar ist, wann das Häuschen niedergebrannt ist. Weder sei der Feuerwehr in den vergangenen Tagen hier ein Brand gemeldet worden, noch habe jemand ein Feuer bemerkt. Allerdings sollen sich in der etwa fünf mal fünf Meter großen Finnhütte Matratzen befunden haben, unter Umständen habe sich hier jemand ein Nachtlager hergerichtet.

Drei Beamte des Kriminaldauerdienstes vom Halberstädter Polizeirevier Harz waren bis Montagmittag auf dem Gelände emsig bei der Spurensuche. Unter anderem wurde in der abgebrannten Finnhütte mit einem Sieb nach weiteren "Bausteinen" beziehungsweise Beweismitteln gesucht, um die Identität der Leiche oder sogar die Todesumstände aufzuklären. Von der Hütte war nicht mehr viel übrig geblieben. Unter anderem lagen Glasscherben sowie verkohlte Holzbalken herum. Das ganze Gelände ist verkommen; die Gebäude mit ihren eingeschlagenen Fensterscheiben sind dem Verfall ausgesetzt.

"Die Knochen- und Gewebereste wurden erst einmal nach Halberstadt gebracht, anschließend zur Untersuchung nach Magdeburg in die Gerichtsmedizin. Genaueres ist wahrscheinlich Ende der Woche zu erwarten", sagte einer der Kriminaltechniker vor Ort.

Laut Pressestelle des Polizeirevier Harz werden derzeit "Vermisstenvorgänge abgeglichen", um erste Hinweise auf die Identität des Leichnams zu bekommen. Außerdem erfolgt ein DNA-Abgleich, hieß es.