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Harz Harz: Konkurrenz getrotzt

Von DETLEF HORENBURG 19.10.2011, 16:15

REDDEBER/MZ. - Die Abfallwirtschaft Nordharz GmbH mit ihrem Sitz im Wernigeröder Ortsteil Reddeber hat allen Grund zum Feiern: Vor zwei Jahrzehnten wurde für den ersten gemeinsamen Betrieb zwischen einem privaten Unternehmen und einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft in der Region der Grundstein gelegt.

Seit 1991 ist sie nämlich ein gemeinsames Unternehmen des damaligen Landkreises Wernigerode sowie des international tätigen Entsorgungsunternehmens Remondis. Nach Fusion mit der Abfallwirtschaft Quedlinburg entstand 1996 der Firmenname Abfallwirtschaft Nordharz. Während Remondis 67 Prozent der Gesellschafteranteile trägt, hat der Landkreis Harz 33 Prozent.

"Wir sind als regionales Entsorgungsunternehmen gut aufgestellt", betont Dirk Hirschfeld. Der Jahresumsatz liegt bei etwa 15 Millionen Euro. Der Diplom-Kaufmann ist seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der GmbH und seit 16 Jahren bei Remondis beschäftigt.

Die Abfallwirtschaft Nordharz GmbH und ihr Tochterunternehmen, die Nordharz Entsorgung GmbH, sind regionaler Dienstleister für Abfallentsorgung und Recycling. Zu den Leistungen gehören das Einsammeln und Transportieren von Abfällen sowie deren Aufbereitung. Pro Jahr werden beispielsweise 45 000 Tonnen Hausmüll, 22 000 Tonnen Papier und Pappe, 7 000 Tonnen Altglas, 6 000 Tonnen Sperrmüll und 5 000 Tonnen Gewerbeabfall transportiert. Rund eine Million Liter Dieselkraftstoff werden dazu benötigt. Rund 140 Mitarbeiter, darunter vier Lehrlinge, sind täglich mit 80 Fahrzeugen im Einsatz beziehungsweise sortieren verschiedene Abfälle oder schlagen diese am Standort zum Weitertransport zu den Verbrennungs- und Recyclinganlagen um. Seit Jahresanfang werden allerdings am Standort Reddeber nicht mehr die Inhalte der Gelben Säcke per Hand sortiert. Die Abfallwirtschaft ist lediglich mit dem Einsammeln der Säcke im Auftrage des Dualen Systems Deutschlands im Landkreis beauftragt worden.

Seit 20 Jahren ist das Unternehmen für die Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz AöR (Enwi) Dienstleister. In deren Auftrag werden Haus- und Sperrmüll, Weihnachtsbäume, Baum- und Strauchschnitt sowie Altpapier bei den rund 230 000 Einwohnern des Landkreises Harz entsorgt. "Darüber hinaus sind wir in den Landkreisen Wolfenbüttel und Goslar tätig", sagt Hirschfeld.

"Wesentliche Gründe unseres Erfolges sehen wir im engagierten Handeln unserer Mitarbeiter sowie in unseren Bemühungen um Zuverlässigkeit und Flexibilität", betont er. Dies führte dazu, dass man sich gegen den Preisdruck der starken Konkurrenz bisher durchsetzen konnte. Auch wenn der Landkreis Mitgesellschafter ist, gibt es dennoch keine Extrawurst: Alle Entsorgungsleistungen werden europaweit ausgeschrieben. Je nach Leistungsart muss man sich da schon gegen fünf bis zehn Mitbewerber durchsetzen.

Das Müllaufkommen im Landkreis bezeichnet der Geschäftsführer im Vergleich zu den Wendejahren als rückläufig. Dies ist bedingt durch den Bevölkerungsschwund. Das Müllaufkommen habe sich aber in den zurückliegenden Jahren stabilisiert.

Zum Firmenjubiläum wird es am 28. Oktober eine Festveranstaltung für geladene Gäste geben. Am 29. Oktober möchte die Abfallwirtschaft ihr über sechs Hektar großes Betriebsgelände in Reddeber den Bürgern im Landkreis präsentieren. Am Abend wird es dann für die Mitarbeiter ein Fest geben.