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Harz Harz: «Geisterhaus» ist Ende November weg

Von HOLGER HADINGA 11.11.2010, 15:46

ALTENBRAK/MZ. - Wenn Schaulustige mit Digitalkameras vor einem verfallenen Haus stehen, muss dort schon etwas Besonderes im Gange sein. So war es in Altenbrak vor dem ehemaligen Hotel beziehungsweise der einstigen Gaststätte "Bodeheim". Grund für die Ansammlung: Der Abriss des verfallenen Gebäudes hat begonnen und wird Ende November abgeschlossen sein.

Ist die Ruine verschwunden, entsteht hier eine Grünfläche und die Bevölkerung sowie die Touristen werden einen herrlichen Panoramablick Richtung Harzlandschaft genießen können. Außerdem ist dann die neue Touristinformation mit Behindertentoilette im Ort leicht zu sehen und zu finden, welche ab Frühjahr 2011 gebaut werden soll. Dafür kommen 60 Prozent Fördermittel vom Land Sachsen-Anhalt.

Das Bodeheim galt zu DDR-Zeiten als erstes Haus am Platz, hier fanden viele Feiern statt. Doch nach der Wende verkam das Haus, welches um 1900 erbaut wurde, immer mehr. Der Putz bröckelte, es hatte keine Fensterscheiben mehr. Altenbraks Bürgermeister Ralf Trute nannte die Ruine am Hütteplatz einen Schandfleck. Außerdem sagte er zu Beginn der Abrissarbeiten am Haus: "Es gab hier gute und schöne Zeiten. Doch heute haben ihm die Kinder schon den Spitznamen 'Geisterhaus' gegeben." Der Abriss bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Es wird der Fußweg erweitert, was vor allem mehr Sicherheit für die Kinder im Ort bedeutet.

Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski ergänzte, dass sich mit dem Abriss das Ortsbild in Altenbrak verbessern werde. Die Abrissarbeiten leitete Balcerowski sogar selbst ein. Er ließ sich die Bedienung des Baggers erklären und riss mit dem Gerät die Eingangspforte vom ehemaligen Hotel ab, die krachend zu Boden stürzte. "Es war gar nicht mal so schwer. Man muss aber erst einmal das richtige Gefühl dafür bekommen", sagte das Thalenser Stadtoberhaupt anschließend der Mitteldeutschen Zeitung. Die Betreuung des Abrisses liegt beim Hasselfelder Ingenieurbüro Böhnke, die Abrissarbeiten führt das Unternehmen RST Ingenieurbau Thale durch.