Harz Harz: Entwarnung für die Garten- und Bahnhofstraße
BAD SUDERODE/MZ. - Lange Jahre hieß die jetztige Gartenstraße in Bad Suderode "Otto-Arnold-Straße". Der Königlich Geheime Kommerzienrat und Großkaufmann in Magdeburg (1836 - 1918), gilt als einer der größten Förderer des Kurbetriebes in Bad Suderode, baute die Turmvilla in der Gartenstraße sowie das Haus Felsengrund und unterstützte den Bau des Inhalatoriums. Mit der Gemeindegebietsreform fürchteten die Anwohner der Gartenstraße und vieler anderer Straßen des Ortes eine erneute Umbenennung.
Doch den Anwohnern der Gartenstraße und Bahnhofsstraße sowie der Mühlenstraße und Schulstraße wird ein Stein vom Herzen fallen: Sie müssen aller Wahrscheinlichkeit nach keine Umbenennung ihrer Straßen fürchten. Die Einwohner von Gernrode und Rieder, die in den gleichnamigen Straßen wohnen, müssen sich dagegen auf eine Umbenennung einstellen. Grund ist eine Forderung der Deutschen Post, nach der im Zuge der Gemeindegebietsreform keine doppelten Straßennamen in einem Postleitzahlbereich möglich sein sollen.
Da es für die drei neuen Ortsteile der Stadt Quedlinburg eine eigene Postleitzahl geben soll, sind zumindest die Befürchtungen der Bad Suderöder vom Tisch, dass gleich 13 Straßen umbenannt werden. Nur bei gleichen Straßennamen in den drei Ortsteilen sind Umbenennungen nötig. Der Ortschaftsrat Bad Suderodes folgte in seiner jüngsten Sitzung einem Vorschlag aus Rieder, nach dem der Aufwand und die Kosten für die Bürger möglichst gering gehalten werden sollen. Bei gleichen Straßennamen soll der Name in dem Ortsteil bestehen bleiben, in dem die meisten Anwohner gemeldet sind. Die Stadtverwaltung hatte den Bad-Suderöder Räten bereits eine Aufstellung vorbereitet. Zur Freude der Bad Suderöder müssten in ihrem Ort bei einer solchen Regelung nur zwei Straßen umbenannt werden - die Schmale Straße und Feldstraße. Hier wären nur insgesamt 36 Anwohner von einer Straßennamensänderung betroffen.
Der Vorschlag aus Rieder war von der Verwaltung begrüßt und auch von Gernrodes Ortschaftsräten unterstützt worden, so dass nun bis zur Beschlussfassung der Namensänderung durch den Stadtrat am 7. Juli noch Zeit bleibt, sich über die neuen Namen zu verständigen.
In der Diskussion hatten allerdings mehrere Ortschaftsräte ihr Unverständnis für die Forderung der Post geäußert. Bisher gab es die Postleitzahl 06507 schließlich nicht nur für die fünf Orte der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Gernrode - Bad Suderode, Gernrode, Rieder, Stecklenberg und Friedrichsbrunn - sondern auch für Allrode und Güntersberge. Und die Post sei trotzdem stets korrekt angekommen, fanden Erhard Kachel (SPD) sowie Roland Beßer (Gewerbeverein).