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Harz Harz: Elektroniker in Erfolgsspur

Von petra korn 06.01.2012, 17:29

ermsleben/MZ. - Mit Martin Fiedler und Norman Ungefroren sind gleich zwei ehemalige Lehrlinge der Tonfunk-Gruppe Ermsleben (Stadt Falkenstein / Harz) von der Industrie- und Handelskammer Magdeburg als beste Auszubildende ausgezeichnet worden. Beide haben den Beruf eines Elektronikers für Geräte und Systeme erlernt: Martin Fiedler bei der Tonfunk GmbH und Norman Ungefroren bei der Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH. Und beide haben ihre Ausbildung mit einer Eins abgeschlossen: Fiedler, der seine Lehrzeit im Jahr 2007 begann, nach dreieinhalb Jahren im Jahr 2011, und Ungefroren, der seine Ausbildung im Jahr 2008 begann und im vergangenen Jahr vorfristig beendete.

Ein Elektroniker für Geräte und Systeme entwickelt, fertigt, prüft und repariert Elektronikbaugruppen, erläutert Uwe Meissel, Lehrausbilder bei der Tonfunk GmbH. Eben dieses "breit gefächerte Berufsbild" hat Martin Fiedler gereizt; er hatte bereits in den Schulferien im Unternehmen gearbeitet und es "interessant gefunden, hier eine Lehre zu machen". Auch Norman Ungefroren, zu dessen Hobbys Elektronikbasteleien zählen, fand es interessant, noch andere Aufgaben zu haben, "als jemand, der in einem reinen Fertigungsbetrieb arbeitet". Während ihrer Lehrzeit haben die beiden nicht nur das Rüstzeug für einen künftigen Elektroniker für Geräte und Systeme erworben, zu welchem zu Beginn beispielsweise eine mechanische Ausbildung gehört. "Wir versuchen auch, dass die Lehrlinge alles kennen lernen, den gesamten betrieblichen Ablauf", so Meissel.

Ihre Lehrzeit hat ihnen auch viel Spaß gemacht, unterstreichen die beiden ehemaligen Azubis. "Und dadurch, dass es Spaß gemacht hat, fällt es einem auch leichter", sagt Martin Fiedler. "Die Lehrlinge müssen sich wohlfühlen, auch das muss passen", ergänzt Uwe Meissel. "Aber wenn sie da nicht mit Interesse herangehen oder dieses nicht finden, ist es nicht machbar, die Ausbildung mit Eins abzuschließen. Das geht nicht, wenn die jungen Leute das nicht selbst wollen." Das, so fügt Hans-Jürgen Herma, Leiter Konstruktion bei der Tonfunk Systementwicklung, hinzu, gilt auch für einen vorzeitigen Lehrabschluss: Zusätzlich zu regulärem Unterricht und praktischer Ausbildung bereits zu beginnen, das Gesellenstück zu erarbeiten, "ist eine Doppelbelastung".

Apropos Gesellenstück: Auch hier stellten sich die beiden unterschiedlichen Herausforderungen. Martin Fiedler fertigte ein von der IHK vorgegebenes Prüfungsstück. Norman Ungefroren erhielt eine Aufgabe aus dem Entwicklungsbereich: Das Unternehmen hatte einen Auftrag aus der Automobilbranche, zu welchem auch die Prüftechnik gehört, beschreibt Herma. "Wir haben einen Teil dieser Prüftechnik als Aufgabe an unseren Auszubildenden gegeben."

Dass mit Fiedler und Ungefroren nun gleich zwei Azubis in einem Jahr als beste Auszubildende geehrt wurden, sieht Hans-Jürgen Lommatzsch von der Geschäftsleitung der Tonfunk GmbH als ein Zeichen dafür, "dass das Ausbildungsniveau im Unternehmen auch stimmt". Ziel sei auch zukünftig, den Ausbildungsstandard weiter zu entwickeln. "Wir wollen ja nicht nur ausbilden. Wir möchten die jungen Leute auch binden, möchten, dass sie sich weiterqualifizieren können."

Ein Schritt, den die beiden Ausgezeichneten bereits gehen: Martin Fiedler studiert an der Hochschule Merseburg Wirtschaftsingenieurwesen im dualen Studiengang. Das heißt, während der Semester absolviert er sein Studium und in den Semesterferien arbeitet er im Unternehmen, erklärt der 23-jährige Ermslebener. Norman Ungefroren arbeitet in seinem Ausbildungsbetrieb und hat daneben ein Elektrotechnik-Fernstudium an der Hochschule Anhalt-Köthen aufgenommen. Der Betrieb ermöglicht es dem 28-jährigen Ascherslebener, die Präsenzphasen an der Hochschule wahrnehmen zu können.

Wohin der berufliche Weg Martin Fiedler einmal führen soll, steht noch nicht fest. "In erster Linie will ich aber auf jeden Fall im Betrieb bleiben." Das möchte auch Norman Ungefroren: "Ich habe mit dem Prüfungsstück schon angefangen, in die Digitalentwicklung reinzuschnuppern. Da möchte ich eigentlich weitermachen."