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Harz Harz: Die Feuerwehr heißt Müller

Von holger hadinga 26.02.2012, 14:25

harzgerode/MZ. - Insgesamt 69 Einsätze, davon 26 bei Bränden und sieben bei Verkehrsunfällen, hatten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Harzgerode 2011. Einen Großbrand gab es zum Beispiel am 31. Januar vergangenen Jahres in der Augustenstraße in einer ehemaligen Lagerhalle zu löschen. Zu einem Waldbrand in der Gemarkung Straßberg musste am 22. April ausgerückt werden. Ein schwerer Verkehrsunfall steht am 1. November im Einsatzbuch, als am Wegehaus ein VW Passat mit einem Lkw zusammenstieß. Außerdem waren zehn Fehlalarme zu verzeichnen.

Diese Bilanz von 2011 präsentierte am Sonnabend Harzgerodes Ortswehrleiter Jochen Müller auf der Jahreshauptversammlung. Weiter bemerkte er, dass es im vergangenen Jahr seit 2005 die meisten Brandeinsätze gab. Aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Unter anderem fand am 20. sowie 21. August das 20. Feuerwehrfest statt. "Es ist das größte Fest in Harzgerode und hat mittlerweile Volksfestcharakter", sagte Müller. Vor allem am Sonnabend sei der Platz so voll gewesen, dass kaum ein Durchkommen war. Zur Vorbereitung meinte er: "Jeder hat sich da richtig reingekniet." Ebenfalls fand 2011 die traditionelle Weihnachtsfeier statt, die laut Müller leider schlecht besucht war.

Jochen Müller stand nicht nur beim Verlesen der Jahresbilanz im Mittelpunkt, sondern im Verlauf des Abends auch bei der Wahl. In geheimer Abstimmung wurden ein neuer Ortswehrleiter und sein Stellvertreter gesucht. Müller, der keinen Gegenkandidaten hatte, erhielt erneut das Vertrauen der Kameraden. Spannender ging es jedoch bei der Wahl zum stellvertretenden Ortswehrleiter zu. Auf der Liste standen der amtierende Patrick Jentsch und Müllers Sohn Mario, der die meisten Stimmen erhielt und somit Jentsch ablöst. Damit steht gewissermaßen die Familie Müller an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Harzgerode.

Gast auf der Veranstaltung war unter anderem Jürgen Bentzius, Bürgermeister der Stadt Harzgerode. "Als Dienstherr aller Ortsfeuerwehren von Harzgerode ist es für mich eine Ehre, einfach bei der Jahreshauptversammlung dabei zu sein", sagte er und freute sich, dass auch einige Stadträte den Weg zum Depot fanden. Als Bilanz führte Bentzius auf, dass die Stadt Harzgerode insgesamt 468 Feuerwehrkameraden hat, außerdem 74 in der Jugend- und 36 in der Kinderfeuerwehr. Die Altersabteilung weist 111 Mitglieder auf.

Die Jahresbilanz von Jochen Müller bezeichnete Bentzius als eindrucksvoll. Am Ende gehe es nicht um die Anzahl der Einsätze, sondern, dass sie geklappt hätten. Das setze bei den Wehrleuten fachliches Wissen voraus. Ebenso dankte der Bürgermeister den Angehörigen der Kameraden für ihr Verständnis.

"Ihr leistet einen unverzichtbaren Dienst. Ich weiß, was ich an euch habe. Ihr setzt nicht selten euer eigenes Leben aufs Spiel, ihr seid die Seele des Ortes und ich bin stolz auf euch", lobte er die Feuerwehrleute. Auf deren Arbeit könne man zählen, man brauche deren Mut, Wissen sowie Umsicht.

Harzgerodes Ortsbürgermeister Horst Schöne dankte ebenfalls für die geleistete Arbeit und dass die Einsätze und Übungsstunden in der Freizeit laufen. Den Spielmannszug, der natürlich auch an diesem Abend im Saal zu hören war, bezeichnete Schöne als "ganz bedeutenden Teil der Wehr". Die Auftritte seien Lohn der Mühe.

Die Bürgermeister und Jochen Müller konnten auch einige Kameraden ehren, zum Beispiel Klaus Friedrich für seine 50-jährige, Mario Korsowski für seine 30-jährige sowie Peter Severin für seine 25-jährige Mitgliedschaft. Seit 20 Jahren sind Kerstin Winkler und Gerd Bornkessel dabei. Außerdem wurde Kerstin Winkler zusammen mit Steve Bornkessel auf der Veranstaltung zum Hauptfeuerwehrmann bzw. -frau befördert.