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Harz Harz: Der Hüter der Teufelsmauer

Von MARIA BÖHME 23.05.2011, 15:58
Axel Maikath (M.) und Dirk-Michael Meisel (l.) zeigen Wanderer Wolfgang Liebe die Teufelsmauer. (FOTO: WOHLFELD)
Axel Maikath (M.) und Dirk-Michael Meisel (l.) zeigen Wanderer Wolfgang Liebe die Teufelsmauer. (FOTO: WOHLFELD) Photo by: Chris Wohlfeld

WEDDERSLEBEN/MZ. - Das Naturschutzgebiet Teufelsmauer ist praktisch sein Lebensinhalt. Axel Maikath kennt jeden Hügel, jede Wegbiegung. Sommer wie Winter, rund 360 Tage im Jahr wanderte der sportliche 61-Jährige in den vergangenen sechs Jahren den Teufelsmauerstieg entlang. Sogar von der Terrasse seines Hauses in Weddersleben kann er die bizarre Felsformation der Mittelsteine - so wird der Abschnitt der Teufelsmauer genannt, welcher nahe Weddersleben liegt - betrachten. Dirk-Michael Meisel, Ortsbürgermeister von Weddersleben und Vorsitzender des Fördervereins Teufelsmauer Weddersleben, nennt Maikath den "guten Geist" der Mauer. Seit Anfang Mai ist es als Ranger und Wegewart nun offiziell seine Mission, für den Schutz der einmaligen Flora und Fauna zu sorgen. Diese Arbeit ist ehrenamtlich; zugleich kann er sich als der erste Teufelsmauer-Ranger in der Geschichte Wedderslebens bezeichnen, "und darauf bin ich wirklich stolz", sagt er mit leicht geschwellter Brust.

Als Ranger geht Maikath zweimal täglich eine große Runde, die zweieinhalb Stunden dauert, und eine kurze: "Bei der großen Tour gehe ich zum Königstein, dann zum Teufelsmauergarten, zum Mittelstein, zum Papenstein und über den Wittenberg zurück über die Bode-Aue zum Parkplatz." Er achtet bei seinen Rundgängen darauf, dass die Wanderer auf den ausgezeichneten Wegen bleiben, niemand auf den Felsen herumklettert, Fahrradfahrer an bestimmten Stellen absteigen, Hunde angeleint werden oder dass auf dem gesamten Gelände Sauberkeit herrscht. Jedermann soll sich an die Regeln im Naturschutzgebiet halten. Umgetretene Begrenzungspfähle, Lagerfeuer und wildes Camping soll es in Zukunft nicht mehr geben. Der Ranger will aber nicht nur gegen Verstöße vorgehen, sondern vor allem präventiv arbeiten, indem er die Menschen anspricht und über die Regeln aufklärt. "Wir haben festgestellt - der Ton macht dabei die Musik", sagt Ortsbürgermeister Meisel, der schon einmal mit Maikath unterwegs war. Außerdem liegt dem Wedderslebener das Wohl der Touristen ebenso wie das der Teufelsmauer am Herzen: "Regelmäßig kontrolliere ich, dass die Hinweisschilder richtig angebracht sind, damit es nicht zu Irritationen kommt." Für einen Plausch am Wegesrand ist er immer zu haben. So mancher Wanderer ist ihm dankbar für seine Hinweise - beispielsweise darauf, wo die nächste Gaststätte zu finden ist. Aber auch Maikath nimmt gerne Anregungen der Touristen entgegen, wie der Teufelsmauerstieg noch schöner zu machen ist. Mit seiner Leidenschaft hat Axel Maikath gute Chancen, für die Teufelsmauer das zu werden, was Benno Schmidt für den Brocken bereits ist: ein Original, ohne das in der Tourismusbranche nicht mehr zu denken ist.