Harz Harz: Bereicherung für Thale
THALE/MZ/GS. - Am 16. Dezember 1920 wurde in der Gaststätte "Thaler Hof" in der damaligen Poststraße unter Vorsitz des Apothekers Fritz Hasper der Hundesportverein Thale gegründet. Dies nahm die heutige Ortsgruppe Thale des Schäferhundvereins zum Anlass, ihr 90-jähriges Gründungsjubiläum im Waldkater zu feiern. Der Vorsitzende Wolfgang Kroschwitz zog eine erfolgreiche Bilanz der vergangenen 90 Jahre.
Schon in der Vorgeschichte des Vereins könne man erkennen, dass die Hunde für die Thalenser Bevölkerung von großer Bedeutung waren, schilderte er. So wurde schon 1894 eine Hundesteuersatzung für die Gemeinde Thale eingeführt. Im April 1905 gab es in Thale die 1. Hundeveranstaltung mit über 200 Vierbeinern. Nach einer Unterbrechung aufgrund des 1. Weltkrieges wurde 1919 erneut ein Hundeverein in Thale gegründet.
Am 16. Dezember 1920 folgte dann die Gründung des noch heute existierenden Schäferhundvereins OG Thale. Von da an begannen Vereinsmitglieder mit der Zucht und der Ausbildung des Deutschen Schäferhundes, Ausstellungen wurden organisiert. Schon um 1930 hatte die Thalenser im Landesverband ein hohes Ansehen. In den 30er Jahren ging die Mitgliederzahl merklich zurück und der 2. Weltkrieg führte zum fast vollständigen Niedergang.
Nach 1945 war es Hans Geiger, der mit anderen Hundesportlern den Verein neu aufbaute und als Vorsitzender diesen in jeder Hinsicht unterstützte. Nach der Gründung der DDR wurde der Schäferhundverein zunächst in die GST eingegliedert, später dann als Sektion Dienst- und Gebrauchshundewesen dem Verein für Kleingärtner und Siedler angeschlossen. 1969 hatte der Verein 44 Mitglieder und konnte auf hohe sportliche Erfolge verweisen, die eng mit den Namen Hans Geiger, Gustav Franke, Kurt Geppert, Gerhard Severin, Klaus Bartnik, Kurt Oberländer sowie Reinhard Neumann verbunden waren. 1970 wurden auch Mitglieder der Airedale- und Collie-Sparte in den Verein aufgenommen. In den 80er Jahren hatte der Verein einen Mitgliederstand von durchschnittlich 40 Mitgliedern.
Durch das hohe Ausbildungsniveau waren viele Jugendliche in der Lage, an Kreis-, Bezirks- oder DDR-Jugendmeisterschaften teilzunehmen. 1975 trennten sich 17 Mitglieder von Thale und gründeten eine eigene Ortsgruppe in Weddersleben. Nachdem der Verein den langjährigen Übungsplatz auf dem Rübchen verlassen musste, erhielt er nach langer Suche von der Stadt Thale den jetzigen Hundeplatz hinter der Felsenmühle. Dort wurde 1985 ein neu erbautes Sportlerheim eingeweiht, der Verein konnte sich nun wieder verstärkt der Hundeausbildung widmen und sportliche Erfolge stellten sich wieder ein.
Nach der Wende bekam der Verein im Jahr 1995 einen ersten Agility-Parcours. Diese Sportart wurde zum zweiten Standbein. Thale wurde zu einer Agility-Hochburg in Sachsen-Anhalt. Jetzt führt Thale jährlich Agility-Turniere mit Teilnehmern aus ganz Deutschland durch. Die Mitgliederzahl des Vereins liegt bei 40.
In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeister Thomas Balcerowski bei den Hundesportlern, die durch ihre sportlichen und kulturellen Aktivitäten für die Stadt eine echte Bereicherung darstellen, und versprach von Seiten der Stadt auch in Zukunft Unterstützung.