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Handwerk in Quedlinburg Handwerk in Quedlinburg: Innung Sanitär-Heizung-Klima hat neue Spitze

Von uwe Kraus 16.12.2014, 20:41
Wolfgang Fischer und Ulrich Nitschke (v.l.).
Wolfgang Fischer und Ulrich Nitschke (v.l.). Uwe Kraus Lizenz

quedlinburg - „Mit einem 30 Jahre alten Auto würde, wenn es nicht gerade ein Oldtimer ist, heute keiner mehr rumgurken, aber bei der Heizungsanlage schauen viele über Alter und Zustand hinweg.“ Wolfgang Fischer findet klare Worte. Den neu gewählten Obermeister der Innung Sanitär–Heizung–Klima Quedlinburg, freut es, dass die Bundesregierung vor einigen Tagen beschlossen hat, sich an der energetischen Sanierung von Heizungsanlagen zu beteiligen. „Nicht, dass es uns schlecht geht, aber das wird die Konjunktur ankurbeln“, freut er sich ebenso wie sein Stellvertreter Ulrich Nitschke aus Gernrode.

Heizungsoptimierung rechnet sich

„Heizungsoptimierung rechnet sich, man braucht nur mal den Verbrauch zu beobachten. Aber da sieht man die Vorteile nicht sofort wie beim Betanken eines Spritsparmodells.“ Ulrich Nitschke zeigt auf, dass sich das durchaus für den Kunden lohne. „Nachhaltige Energieversorgung, darüber reden alle, bei uns kann man das täglich erleben.“

Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Harz-Bode, Wulfhard Böker, stellte am Montag den langjährigen Geschäftsführer der Heisat GmbH Quedlinburg und den Inhaber des Gernröder Sanitär- und Heizungsbauunternehmens als neue Innungsspitze vor, obwohl beide langjährig in der Innung aktiv sind. Fischer folgt auf Bernhard Heinrich aus Thale, der zum Ehrenobermeister der Innung ernannt wurde.

Duale Ausbildung muss beibehalten werden

Nitschkes Firma soll die erste eingetragene GmbH im Altkreis Quedlinburg nach der Wende gewesen sein, mit 29 Jahren zählte Fischer 1972 zu den jüngsten PGH-Vorsitzenden der DDR. Heute stehen sie an der Spitze großer florierender Unternehmen im Bereich Sanitär–Heizung–Klima, die wie 33 weitere zur Innung zählen. Nach Fischers Schätzungen beschäftigen die Innungsbetriebe über 300 Mitarbeiter. „Mein persönliches Ziel als Obermeister ist es, weitere Handwerker für die Innung zu gewinnen.

99 Prozent der Schornsteinfeger gehören ihrer ja auch an und haben so eine schlagkräftige Vertretung.“ Fischer, der viele Jahre selbst Lehrlinge ausgebildet hat, bricht eine Lanze für die duale Ausbildung. „Das hat sich über Jahrzehnte als erfolgreich erwiesen und muss beibehalten werden. Schneller und billiger wie in anderen Ländern lässt dagegen die Qualität absinken. Dafür stehen wir als deutsches Handwerk nicht!“ Der Innungsobermeister weiß aber auch, dass die Betriebe auf immer weniger Jugendliche zurückgreifen können.

Wulfhard Böker kündigt an, dass es derzeit Bemühungen der Kammer mit der Arbeitsagentur gebe, um Lösungen für Praktika junger Leute zu finden. Ulrich Nitschke und Wolfgang Fischer unterstreichen, dass es beste Zukunftschancen als Anlagenmechaniker im Heizungs- und Sanitärbereich gibt. Noch dazu, weil die Berufsschule in Quedlinburg quasi vor der Haustür liege. (mz)