Geschichte Dankerode Geschichte Dankerode: 460 Jahre Schulgeschichte in Ortschronik vorgestellt

Dankerode - Das Gremium zur Fortschreibung der Dankeröder Ortschronik hat sein inzwischen drittes Buch vorgelegt: Nach den Ortsansichten und dem Thema „Traditionen und Brauchtum in Dankerode“ steht diesmal die Schulgeschichte im Mittelpunkt. „Schulchronik 1542 bis 2004“ ist der Titel des 240 Seiten starken Buches im Din-A4-Format, für das Manfred Kroll hauptverantwortlich zeichnet.
„Ich war der Initiator, aber es wäre nicht gelungen, wenn ich nicht tatkräftige Unterstützung gehabt hätte“, sagt Manfred Kroll. „Dany Linke und Renate Sierau haben unheimlich viel mitgewirkt von der Erfassung der Namen bis hin zur Gestaltung. Und Martin Böttcher hat uns bei allem, was das Bildliche betrifft, immer mit unterstützt.“
Das in rund vier Jahren Arbeit entstandene Buch spannt den Bogen über mehr als 460 Jahre Schulgeschichte. Es widmet sich der eigenständigen Schule in Dankerode von 1542 bis 1959 ebenso wie dem dann entstandenen sogenannten Oberschulkombinat Königerode/Dankerode, bei dem die unteren Klassen in Dankerode und die höheren in Königerode unterrichtet wurden. Mit der Fertigstellung des neuen Schulgebäudes in Königerode wurden ab 1983 alle Schüler aus Königerode und Dankerode dort unterrichtet; die Schule hieß nun Polytechnische Oberschule (POS) Königerode. Nach der Wende waren in dem Gebäude die Grund- und die Sekundarschule untergebracht, bis der Schulstandort 2004 geschlossen wurde.
Für die Zeit der eigenständigen Schule bis 1959 wurden Aufzeichnungen von Pfarrer Werner Schreck, Dokumente des Pfarrarchivs und die von den Schulleitern geführte Schulchronik genutzt. Ein Problem: Die Klassenbücher für den Zeitraum von 1930 bis 1959 waren verschwunden. „Das war für uns ein ganz großes Handicap. Wir haben alles erfragen müssen“, sagt Manfred Kroll. Ähnlich schwierig war das Erfassen der Namen für die Zeit des „Oberschulkombinats“: Auch hier mussten Klassenzusammensetzungen erfragt werden. „Wir haben die Lehrer erfasst, haben die Schüler erfasst und versucht, die Schüler am Anfang und am Ende ihrer Schulzeit im Bild zu zeigen“, beschreibt Manfred Kroll, der selbst von 1968 bis 2004 Lehrer an den Schulen war. „Das war eine riesengroße Arbeit.“
Dokumentiert werden konnte so ein Zeitraum von mehr als 80 Jahren. Hinzu kommen noch einmal umfangreiche Darstellungen zu Konfirmationen bzw. Jugendweihen, zu Wandertagen, Klassenfahrten, besonderen Veranstaltungen und Ereignissen sowie zu den Schulgebäuden.
Bebildert ist das Buch durch eine Fülle von Fotos aus Privatbesitz, die dem Chronikgremium zur Verfügung gestellt wurden. „Dafür möchten wir uns bei allen bedanken“, so Manfred Kroll. Wie er weiter sagt, werden noch Alben mit allen, für das Buch nicht verwendeten Fotos angelegt. Diese können im Gemeindehaus ebenso angesehen werden wie die Kopien der Klassenbücher.
Dass sich bei den Recherchen zu den Fotos viele der befragten Dankeröder auf den Bildern nicht erkannten, war für Manfred Kroll ebenso überraschend wie Informationen aus der Historie. So gab es nach der Einführung der Schulpflicht im 18. Jahrhundert Familien, die sich das Schulgeld nicht leisten konnten. Die Bürgergemeinschaft hat dann dafür gesorgt, dass die Kinder zur Schule gehen konnten. Ab 1818 ist auch ein Schulelternrat nachweisbar, der sich engagiert hat. „Das soziale Gefüge im Ort war gut“, so Kroll.
Das Entstehen des Schulgeschichte-Buches wurde erneut durch die Stiftung der Kreissparkasse Quedlinburg und die Harzsparkasse unterstützt sowie erstmals durch die Kiti-Maluche-Stiftung. Für die Herausgabe arbeiteten die Dankeröder wieder mit Ferun Becker von der Druckerei Krebs zusammen. Partner war zudem der Heimatverein Dankerode. Übrigens: Das Geld, das durch den Verkauf der Bücher eingenommen wird, wird für das Entstehen des nächsten Buches eingesetzt.
Dieses ist unter dem Titel „Das Leben in Dankerode“ schon in Vorbereitung. Darin wird es um die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Vereine im Ort gehen, sagen Christel Dittmer und Hermann Scheffler. (mz)
