Abriss für den Klimaschutz in Ballenstedt Für mehr Wald am Hirschteich in Ballenstedt: Stadt reißt asbestverseuchte Garagen ab
Ein Schandfleck in Ballenstedt verschwindet: Die Stadt lässt verfallene Garagen am Hirschteich, die zur Müllkippe verkommen sind, abreißen. Sie sieht darin auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Ballenstedt/MZ. - Wer in Ballenstedt zum Hirschteich spazieren will, der kommt unweigerlich an ihnen vorbei: verfallene Garagen, in DDR-Zeiten gebaut, einst von der Stadt genutzt und später aufgegeben. Nach einem Brand verkamen sie zusehends. Was von ihnen übrig blieb, wurde zum Problem. Die Stadt will das lösen und nutzt dafür ein Klimaschutz-Förderprogramm.
Mit Hilfe einer 80-prozentigen Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert sie den Abriss der Garagen sowie die Entsiegelung und Renaturierung der Fläche. Das rund 2.000 Quadratmeter große Areal soll wieder ein Teil des Waldes rund um den Hirschteich werden. „Ziel ist, einen einheitlichen Wald entstehen zu lassen“, erklärt Ballenstedts Klimaschutzmanager Steffen Reuß.
Ausgebrannte Garagen wurden zur wilden Mülldeponie
In den zu DDR-Zeiten errichteten Garagen sei Asbest verbaut worden, so Reuß, zudem habe es dort schon gebrannt. Die verfallenden Gebäude wurden als Müllhalde genutzt; „viele Leute haben dort ihren Müll abgeladen, Matratzen, Bauschutt und andere Sachen.“ Um das Problem in den Griff zu bekommen, wurde schließlich eine Schrankenanlage errichtet.
Er gehe davon aus, dass Anfang Oktober mit dem Abriss der Garagen begonnen werden kann, so Steffen Reuß weiter. Ende des Monats könnte die Fläche entsiegelt sein. Wann Bäume und Sträucher gepflanzt werden können, sei abhängig von der Witterung. Vorgesehen seien ortstypische Gehölze.
Ballenstedt nutzt Förderprogramm für Streuobstwiese und Teichsanierung
Dass das Vorhaben als Klimaschutzmaßnahme betrachtet werden kann, erklärt er unter anderem mit der Entsiegelung der Flächen. So würde der Boden wieder durchlässig, zudem binde der Wald Kohlendioxid.
Die Renaturierung der Fläche ist nicht die erste Maßnahme, die die Stadt mit Hilfe dieses Förderprogramms durchführt. Auch die Herstellung der Streuobstwiesen in Rieder und die Schaffung eines naturnahen Lehrraums an der Brinckmeier-Grundschule gehören dazu. Das Förderprogramm will die Stadt außerdem für die Sanierung des Glockenteichs im Schlosspark nutzen.