Platz für neun Passagiere Freiwillige Feuerwehr Ballenstedt: Neue Mannschaftswagen für Ortswehren in Opperode und Radisleben

Ballenstedt - Sie kommen mit Blaulicht und Sondersignal: die beiden Neuen bei der Feuerwehr der Stadt Ballenstedt. Am Freitagabend hat Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) die Schlüssel für zwei funkelnagelneue Mannschaftstransportfahrzeuge an Stadtwehrleiter Holger Kohl übergeben.
Dieser reichte die Schlüssel an den Ortswehrleiter der Feuerwehr Ballenstedt/Opperode, Andreas Dubb, sowie den Ortswehrleiter der Feuerwehr Radisleben, Raik Ruff, weiter. Dort werden die 120 PS starken Fahrzeuge, die jeweils Platz für neun Personen bieten, durch ausbau- und umklappbare Sitzbänke aber auch für Transporte genutzt werden können, zum Einsatz kommen können.
Transporter können bei Bedarf zusätzliches Personal, Technik und Verpflegung zu den Einsatzorten bringen
Und gebraucht werden solche MTF, wie sie kurz genannt werden: Mit ihnen können zusätzlich Feuerwehrleute zu Einsatzorten fahren, zusätzliches Material transportiert werden oder Verpflegung bei längeren Einsätzen, erklärte Holger Kohl.
Und die Feuerwehrleute könnten mit den MTF - statt einem großen Fahrzeug - zur Ausbildung auf der Atemschutzstrecke fahren, die einmal jährlich vorgeschrieben sei. „Es ein Allroundfahrzeug zum Transport von Mannschaft und Kleingerätschaften“, so der Stadtwehrleiter.
Bestellt wurden die beiden Neuen bereits im vergangenen Jahr. Ursprünglich sei daran gedacht gewesen, ein solches Auto zu kaufen, bestätigte Michael Knoppik. Gebraucht worden seien aber eigentlich drei: Neben den Wehren Ballenstedt/Opperode und Radisleben besteht auch in Rieder Bedarf.
Auch die Feuerwehr Rieder braucht einen neuen Mannschaftswagen
„Der Stadtrat ist unserer Haushaltsplanung gefolgt“, so der Bürgermeister. Die habe dann vorgesehen, zwei Fahrzeuge zu erwerben. Das sei auch wegen der Konditionen bei dem Automobilhersteller möglich gewesen. „Es gab ein Paket für Sondereinsatzfahrzeuge.“
Letztlich habe die Stadt insgesamt 55.000 Euro investiert - für den Kauf der beiden Fahrzeuge, für die Sonderausstattung mit Funk, Blaulicht und allem, was dazu gehört, sowie für die Beschriftung, listete der Bürgermeister auf.
Bewusst seien - nachdem in den vergangenen Jahren oft gebrauchte gekauft wurden - diesmal Neufahrzeuge erworben worden, erklärte Michael Knoppik. Das habe nicht nur mit der Garantie zu tun.
„Gerade die Mannschaftstransportfahrzeuge werden doch relativ stark beansprucht“, erläuterte der Bürgermeister und verwies darauf, dass diese Autos beispielsweise auch für die Jugendfeuerwehr genutzt würden. „Man muss natürlich gucken, was man sich leisten kann.“
Doch wenn ein nächstes Mannschaftstransportfahrzeug für die Ortswehr Rieder gekauft werde, dann solle wie jetzt bei den Autos für die Wehren in Ballenstedt/Opperode und in Radisleben verfahren werden. „Wir werden gucken, dass wir da auch ein Paket bekommen“, sagte der Bürgermeister.
Holger Kohl freut dieses „Umdenken“, nachdem zuletzt stets gebrauchte MTF gekauft wurden. So auch 2014 für Rieder. Doch dieses Fahrzeug könne seit vergangenem Jahr wegen erheblicher Schäden nicht mehr genutzt werden. Die Reparatur hätte mehr gekostet als beim Kauf für das Fahrzeug bezahlt worden sei, sagte der Stadtwehrleiter.
Förderantrag ist gestellt
Wie er hinzufügte, sei die Fahrzeugtechnik in jeder Feuerwehr ein Thema, das die Kommunen allein nicht stemmen könnten. Stadtwehrleiter und Bürgermeister verwiesen in diesem Zusammenhang auf die Brandschutzbedarfsplanung. Mit dieser sei genau vorgeschrieben, wann zum Beispiel ein Fahrzeug ersetzt werden müsse - egal, wie es bis dahin genutzt worden, wie viele Kilometer es gefahren und ob es einsatzbereit sei, erklärte Michael Knoppik. Und mit den Ergebnissen der Bedarfsplanung, „die uns vordiktiert wird, werden wir als Stadt zu oft allein gelassen“. Die Kommune, anerkannte Holger Kohl, würde aber versuchen, alles irgend Mögliche machbar zu machen. So habe die Stadt auch bereits einen Förderantrag gestellt für ein neues Löschfahrzeug, erklärte der Stadtwehrleiter. Ein solches Fahrzeug könne die Stadt ohne Unterstützung nicht finanzieren, sagte Michael Knoppik. (mz)