"Focus"-Liste "Focus"-Liste: DRK-Pflegezentrum in Quedlinburg gehört zu den besten im Land

Quedlinburg - Das DRK-Pflegezentrum „Zum Pölkentor“ in Quedlinburg befindet sich auf einer „Focus“-Liste der 856 Top-Pflegeheime in Deutschland. Davon stehen 25 in Sachsen-Anhalt, im Harzkreis noch die Einrichtungen Proklin Medical Care Pflegeheim Schlossblick Blankenburg und St. Katharinen Hospital Derenburg. Die Altenpflegezentren sind in einem „Spezial Pflege“ des „Focus“, Heft November/Dezember, aufgelistet.
Das Seniorenpflegezentrum „Zum Pölkentor“ in Quedlinburg, welches im Jahr 2010 eröffnet wurde, hat 39 Einzel- und ein Doppelzimmer auf vier Etagen. Die 41 Bewohner werden von 27 Mitarbeitern betreut. Im neuen Demenzzentrum im Steinweg entstehen 35 Plätze und eine Tagespflege in zwei historischen Fachwerkhäusern und in einem Neubau. Für die Betreuung der Demenzkranken in dem Heim unweit des Mathildenbrunnens werden 24 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Demenzzentrum wird als Abteilung des Pflegeheimes „Zum Pölkentor“ geführt.
„Wir sind da völlig überrascht worden, haben vorher nichts darüber erfahren“, erklären DRK-Geschäftsführer Michael Funke und Pflegeheimleiterin Stephanie Meyer gegenüber der MZ. Für die Liste gaben rund 1 800 Heimleiter und Pflegeexperten ihre Empfehlungen ab. Dabei wurden 4 614 Pflegeheime aufgeführt. Jeder konnte bis zu fünf Einrichtungen benennen. Jedes Pflegeheim musste mindestens ein Kriterium von drei erfüllen, um überhaupt in die Liste zu kommen. Dazu gehörte zum Beispiel, dass bei der Qualitätsprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung im vergangenen Jahr die Note 1,0 erreicht wurde. Diese Qualität kann „Zum Pölkentor“ vorweisen, das gerade erneut durch diesen Dienst unangemeldet besucht wurde.
Für Michael Funke unterstreicht die Aufnahme in die Top-Liste das Bemühen des DRK, neue Seniorenpflegezentren im Zentrum der Städte oder nahe dabei zu etablieren. Dazu gehören die Neubauten in Thale und Quedlinburg. Die Auslastung gebe dem DRK Recht. Die Einrichtung „Zum Pölkentor“ sei voll belegt. Zu den Pluspunkten gehören neben den Pflegeangeboten eine Cafeteria sowie kurze Wege in die Stadt. „Für viele bringt allein der Blick aus dem Fenster auf eine belebte Straße das Gefühl, noch dabei sein zu können“, weiß Funke. Es gebe für das Heim auch deshalb eine nicht gerade kleine Warteliste. Als angenehm werde empfunden, dass die Einrichtung nicht 100 oder 150 Betten habe, sondern um die 40. Daraus resultiere eine eher familiäre Atmosphäre.
Das Heim an der Ecke Heiligegeiststraße/Pölkenstraße erhält mit dem Demenzzentrum im Steinweg eine weitere Abteilung (die MZ berichtete). „Wir setzen bewusst auf Synergieeffekte, sonst könnten wir die Pflegeplätze nicht zu einem annehmbaren Preis zur Verfügung stellen“, betont der Geschäftsführer. So unterstehe das Ende 2015 fertiggestellte Demenzzentrum dann auch der Leitung von Stephanie Meyer. Für alle Altenpflegeeinrichtungen des DRK werde zum Beispiel das Essen zentral in Stecklenberg, in der Küche des dortigen Pflegeheims, zubereitet.
„Mit dem Demenzzentrum schließen wir eine Lücke im Angebot der Altenpflege“, erklärt Michael Funke. Im Pflegehilfeplan des Landkreises sei dieser Bedarf bereits prognostiziert worden. „Da an der Ecke Heiligegeiststraße/Pölkenstraße der Platz begrenzt ist, haben wir uns eine andere Möglichkeit gesucht und bei einer Versteigerung das Areal der alten Bäckerei sowie die zwei Fachwerkhäuser Steinweg 57/58 erworben“, umreißt der DRK-Geschäftsführer. Je größer die Förderung bei der Entstehung des neuen Pflegezentrums, desto geringer könnten später die Zuzahlungen für einen Platz ausfallen. Funke freut sich deshalb über die Zusage von Bauminister Thomas Webel (CDU) bei der Grundsteinlegung vor wenigen Wochen, 400 000 Euro zur Verfügung zu stellen. Auch von der Stadt gebe es Signale, für die Sanierung der beiden Fachwerkhäuser weitere Fördermittel zu ermöglichen. (mz)