Ersehnte Rückkehr Ersehnte Rückkehr: Wetterbericht auch bald im Fernsehen?

Bad Suderode - Die Fundamente sind schon fertig, die Stromversorgung gesichert. Direkt neben dem Spielplatz am Bad Suderöder Bleicheplatz wird am Montagmorgen begonnen, Metallteile aufzubauen. Es sind aber keine neuen Spielgeräte. Umgesetzt wird ein lange ersehntes Projekt: der Wiederaufbau der zweiteiligen Wetterstation.
Mit dem tatsächlich auch einige Teile der „alten“ Anlage zurückkehren: Der Schaltkasten, in dem die Daten ausgewertet und von dem aus diese abgerufen werden, müsste aus Suderode sein, der Standfuß sowie der die Energie der Sonne erfassende Globalstrahlungsgeber; „alles andere sind Austauschgeräte“, sagt Randolph Holler.
Der Service-Techniker für Meteorologie und Umweltmesstechnik von der Thies Systems GmbH baut die Station im Auftrag der Meteogroup beziehungsweise Meteomedia wieder auf.
Wetterstation nach Grundstücksverkauf abgebaut
Eine Wetterstation stand schon bis 2004 in Suderode auf einem Schulgrundstück. Sie wurde aber im Zuge des Grundstücksverkaufs abgebaut, um jährlich anfallende Kosten zu sparen. Den Abbau übernahm der Betreiber, der die Station dafür erhielt. Der Ortschaftsrat sprach sich mehrfach dafür aus, dass die Station zurückkehrt.
Um sie zurückkaufen und wieder aufbauen zu können, startete der ehemalige Bad Suderöder Bürgermeister Gert Sauer mit Unterstützung des Harzklub-Zweigvereins eine Spendenaktion; rund 7.000 Euro wurden eingeworben. Die Stadt wird die Bewirtschaftungskosten tragen. „Es war ein langer und schwieriger Weg, aber es ist geschafft und die Freude bei den Bürgern von Bad Suderode ist groß“, so Gert Sauer.
„Die Stationen bauen wir von den Alpen bis an die Nordsee“
Über die Geräte am neu aufgestellten Masten werden neben der Himmelswärmestrahlung künftig in Bad Suderode wieder Windrichtung und -geschwindigkeit gemessen sowie die Sonnenscheindauer, dazu in zwei Metern Höhe Temperatur und Luftfeuchte. Einige Meter entfernt gibt es auf beziehungsweise an einem Sockel noch einen Niederschlagsmengenmesser sowie einen Bodentemperaturfühler, der in fünf Zentimetern Höhe misst.
An ihrem neuen Standort steht die Station relativ frei. Ideal wäre, wenn in einem Umkreis von 100 Metern nichts höher wäre als zehn Meter, sag Randolph Holler, „aber wo hat man das schon“. Mast und Anbauteile bestehen aus Aluminium, Sockel und Standfuß aus verzinktem Eisen; das Materials ist - logisch - wetterfest. „Das muss es ja sein“, sagt der Service-Techniker. „Die Stationen bauen wir von den Alpen bis an die Nordsee.“
Der Wiederaufbau der Anlage in Bad Suderode soll am Dienstagvormittag abgeschlossen werden; dann sollen die Inbetriebnahme und die Einweisung eines Betreuers vor Ort erfolgen, der bei kleineren Problemen an der Anlage reagieren können soll.
Und wann gibt es Wetterdaten aus Bad Suderode?
„Sobald die Stromversorgung angeschlossen ist und die Anlage steht, sammelt sie Daten, und die werden dann bei der nächsten Abfrage von Meteogroup abgeholt“, sagt Randolph Holler.
Die Hoffnung der Bad Suderöder ist, dass die Daten nicht nur gesammelt, sondern auch wieder beim Wetterbericht im Fernsehen zu sehen sein werden. Die Stadt wird sie zudem selbst für nicht kommerzielle Zwecke nutzen können. (mz)