Deutschland-Tour Deutschland-Tour: Viele Straßen sind nach Quedlinburg benannt

Quedlinburg - Dass es in Halberstadt, Wernigerode oder Gatersleben eine Quedlinburger Straße gibt, das verwundert kaum. Doch nach der Welterbestadt sind auch Straßen in weit entfernten Teilen der Republik benannt. Die MZ hat die interessantesten zusammengestellt.
Hamburg (Quedlinburger Weg)
Im Hamburger Stadtteil Niendorf gibt es seit dem 13. Januar 1948 den Quedlinburger Weg. Laut Staatsarchiv Hamburg gehört er zur Motivgruppe „Orte im und am Harz“. Die Umbenennung fand dabei wohl statt, um eine Verwechslung zu vermeiden: Denn der Weg hieß zuvor Wilhelm-Raabe-Weg, und den gibt es ein weiteres Mal in Hamburg.
Berlin (Quedlinburger Straße)
In der Hauptstadt gibt es die Quedlinburger Straße gleich zweimal: Zum einen weit östlich im Stadtteil Hellersdorf kurz vor der brandenburgischen Grenze, zum anderen in Berlin-Charlottenburg, gut 300 Meter von der Spree entfernt. Hier trägt auch eine Bushaltestelle den Namen der Quedlinburger Straße. Im unmittelbaren Umfeld befinden sich zudem die Tresenburger, die Ilsenburger und die Wernigeroder Straße (ohne Umlaut).
Vreden (Quedlinburger Straße)
Direkt an der niederländischen Grenze befindet sich in einem Neubaugebiet der Stadt Vreden eine Quedlinburger Straße. Die dortigen Straßennamen wurden laut Stadtarchiv 1994 festgelegt, alle beziehen sich auf ostdeutsche Städte.
„Die Städte Quedlinburg und Vreden haben gemeinsam, dass sie ein Damenstift hatten. So war Adelheid, die Tochter Kaiser Ottos II., zugleich Äbtissin in Quedlinburg und Vreden“, erklärt Hubert Krandick vom Stadtarchiv Vreden die Benennung.
Köln (Quedlinburger Weg)
Im Nordwesten Kölns befindet sich im Stadtteil Höhenhaus der Quedlinburger Weg. Wie das Kölner Stadtarchiv mitteilt, ist die Benennung auf den 22. April 1931 datiert. Passenderweise wird der Quedlinburger Weg übrigens im Norden und Süden von der Bode- und der Selkestraße begrenzt. Ein Gernroder Weg und ein Ballenstedter Weg sind Parallelstraßen, Wernigeroder und Braunlager Weg befinden sich gleich in der Nähe.
München (Quedlinburger Straße)
Im Münchner Stadtteil Moosach gibt es eine Quedlinburger Straße. Die Benennung erfolgte bereits in den Zeiten der Weimarer Republik, denn der Beschluss stammt aus dem Jahr 1925.
Oranienburg (Quedlinburger Straße)
Auch in Brandenburg ist Quedlinburg präsent: In Oranienburg wurden Ende der 40er Jahre viele Straßen mit ostpreußischen Namen aus politischen Gründen umbenannt. So wurde aus der Rastenburger Straße (nahe der polnischen Stadt Rastenburg befand sich das „Führerhauptquartier“ Wolfsschanze) die Quedlinburger Straße. „Das Viertel wird umgangssprachlich auch als Harzer Viertel bezeichnet“, sagt Christian Becker vom Stadtarchiv. Darin liegen auch die Wernigeroder oder die Thalestraße.
Mannheim (Quedlinburger Weg)
Unweit des Ascherslebener und Wernigeroder Wegs befindet sich im Stadtteil Blumenau der baden-württembergischen Stadt der Quedlinburger Weg. Wie das Stadtarchiv mitteilt, sind wegen Kriegsverlusten keine Gemeinderats-Dokumente mehr vorhanden, doch die Benennung sei vermutlich schon in den 30er Jahren erfolgt, da zu dieser Zeit die Häuser der Siedlung entstanden.
Hannover (Quedlinburger Weg)
In der Landeshauptstadt tritt die Welterbestadt als Quedlinburger Weg im Stadtteil Burg auf. Wie der Historiker Helmut Zimmermann in einem Buch über die Straßennamen der Stadt schreibt, wurde der Weg 1958 neu angelegt.
Halle (Quedlinburger Weg)
Nachdem zu DDR-Zeiten die Straßen in der Vorzeigestadt Halle-Neustadt nur mit Blocknummern bezeichnet waren, wurde ein Wohnkomplex durch einen Stadtratsbeschluss zum 1. Januar 1992 nach Städten im Harz benannt. Darunter befindet sich auch der Quedlinburger Weg.
Herford (Quedlinburger Straße)
In der Herforder Nordstadt wurde 1968 eine neue Straße nach der Welterbestatt benannt - aus gutem Grund: Königin Mathilde, die in Herford erzogen worden war, ist in Quedlinburg neben ihrem Gemahl, König Heinrich I., im Jahre 968 beigesetzt worden. (mz)