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Deutsches Rote Kreuz Deutsches Rote Kreuz: Neubau nimmt erste Hürden

Von Gerd alpermann 10.07.2013, 17:01
Schatzmeister Rolf Jahn, Wolfram Thurow, Heimleiter Stecklenberg/Gernrode, und Geschäftsführer Michael Funke schauen sich den Bauplan für das neue Demenzzentrum in der Ballstraße an.
Schatzmeister Rolf Jahn, Wolfram Thurow, Heimleiter Stecklenberg/Gernrode, und Geschäftsführer Michael Funke schauen sich den Bauplan für das neue Demenzzentrum in der Ballstraße an. Chris wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Der Abriss der alten Bäckerei ist erfolgt. Zwischen Steinweg und Ballstraße will das Deutsche Rote Kreuz ein Demenz-Zentrum errichten. Jetzt liegen die ersten konkreten Baupläne für das rund 1 800 Quadratmeter große Areal vor. Geschäftsführer Michael Funke stellte sie im Bauausschuss des Quedlinburger Stadtrates vor. Die Obere Denkmalschutzbehörde des Landes hat sich das Objekt angesehen und sich mit dem Vorhaben vertraut gemacht. Eine Bauvoranfrage wird gestellt. Danach geht es um den Bauantrag und um Fördermittel für die Sanierung der zwei zum Vorhaben gehörenden Fachwerkhäuser Steinweg 57 und 58.

„Das DRK reagiert mit dem Bau eines Demenz-Zentrums auf die steigende Zahl Erkrankter, die sich allein schon aus der Altersstruktur ergibt. Es muss etwas passieren, um die Pflege dieser Menschen absichern zu können. Noch gibt es in Quedlinburg solch ein Angebot nicht“, erklärt Michael Funke. Geplant sind auf dem Areal zwischen Steinweg und Ballstraße, wo sich der Hauptsitz des DRK-Kreisverbandes Quedlinburg-Halberstadt befindet, sechs Wohnungen für Demente und ihre Partner sowie rund 25 Einzelzimmer. Das neue Zentrum soll organisatorisch an das Alten- und Pflegeheim „Zum Pölkentor“ in Quedlinburg anschlossen werden. Der Baustart ist für Sommer 2014 vorgesehen.

Auch Tagespflege ist vorgesehen

Der DRK-Geschäftsführer geht im ersten Bauabschnitt von einer Investitionssumme von rund fünf Millionen Euro aus. In einem zweiten Bauabschnitt soll dann an der Ballstraße das Fachwerkhaus, in dem sich die DRK-Rettungswache befindet, saniert und umgebaut werden, so dass um das Jahr 2020 das gesamte Areal neu gestaltet ist. Die Sanierung der Fachwerkhäuser Steinweg 57 und 58 sowie der Neubau auf dem weitläufigen Hofgelände wird parallel erfolgen. Neben den Zimmern und Wohnungen ist eine Tagespflege für Demenzkranke vorgesehen. Diese soll ebenso wie ein „Konsum“ und ein Nachtcafé nur für die Bewohner sowie ein Café für die Bewohner und ihre Angehörigen in den Fachwerkhäusern entstehen. Dazu kommen noch ein Friseur, welcher auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, und ein kleines Büro für die Beratung von pflegenden Angehörigen.

Ensemble soll sich einpassen

Für die Bewohner soll eine Atmosphäre geschaffen werden, die auch das Erinnerungsvermögen anregt, erläutert der DRK-Geschäftsführer. Dafür sei unter anderem der „Konsum“ gedacht, aber auch die Außengestaltung mit Obstgarten, Sandstrand, Snoeselpfad und Wasserlauf. Die Räume werden alle von einem Eingang im Neubau zu erreichen sein. Der Neubau schließt sich an das Fachwerkhaus Steinweg 58 an, wo sich früher eine kleine Kaufhalle, ein Konsum, befand. Geplant sind nur zwei Etagen, um das Gesamtensemble nicht zu wuchtig werden zu lassen. So kann es sich in die Umgebung einpassen.

„Mit dem Demenzzentrum wird ein innenstadtnahes Angebot unterbreitet“, betont Michael Funke. Der Weg bis zum Mathildenbrunnen sei zum Beispiel kein Problem, wenn die Möglichkeiten des Patienten es zulassen. Doch auch der Innenbereich werde großzügig gestaltet. So gebe es mit der Sozialstation und der Tagespflege alle notwendigen Leistungen direkt am Ort. Der Geschäftsführer schätzt ein: „Wenn im Sommer kommenden Jahres gebaut werden kann, dann dürfte der erste Bauabschnitt bis Frühjahr 2016 geschafft sein.“

Pflegekräfte werden benötigt

Wie schnell es dann weitergehen kann, hängt von den finanziellen Möglichkeiten des DRK ab. „Es kann durchaus eine Pause notwendig sein“, sagt der Chef der DRK Service GmbH. Das Ziel 2020 behält er dabei aber weiter im Auge. Klar ist schon, dass für das Demenzzentrum weitere Pflegekräfte eingestellt werden. Michael Funke geht von etwa 14 neuen Mitarbeitern aus.