Der Vielseitige Der Vielseitige: Peter Blumenthal hat "Fernweh"

Quedlinburg - Die Installation, die unter anderem ein WC, eine Kamera und Plastikmüll verbindet, ist schon im Jahr 2009 entstanden. „Ich habe sie mit ausgestellt, weil das Thema auch aktuell ist“, sagt Peter Blumenthal.
Es geht um die Umwelt und deren Verschmutzung, mit der sich der Quedlinburger in dieser Arbeit auseinandersetzt - auf ungewöhnliche Weise: „Es ist ja auch mein Anliegen, dass diskutiert wird“, sagt er.
Schon als Kind für die Kunst interessiert
„Fernweh“ ist der Titel der Ausstellung in der Kulturkirche St. Blasii in Quedlinburg, mit der der Künstler einen Einblick in seine vielseitiges Schaffen gibt: Neben der Installation zeigt er 3 Skulpturen und 14 Bilder.
Letztere, sagt Peter Blumenthal, der sich schon als Kind für Kunst interessiert hat, seit den 1990er Jahren künstlerisch und seit 2007 freischaffend tätig ist, sind in den vergangenen drei Jahren entstanden und zeigen nur einen Querschnitt seines Schaffens. „Ich hätte die Kirche auch bis unter das Dach vollhängen können. Ich hab sehr viele Bilder.“
Gegenständliche wie die beiden Alpen-Arbeiten sind dabei die Ausnahme. „Meistens male ich abstrakt“, sagt der 59-Jährige, der in seiner Galerie „Kunst und Kostbar“ eine ständige Ausstellung hat und seine Arbeiten im In- und Ausland präsentierte.
Arbeiten aus dem Gedächtnis heraus
Für seine Bilder, die beispielsweise auf den „Rennsteig“ oder in ein farbenfrohes „La Palma“ entführen, nutzt er keine Vorlagen. „Ich arbeite nur aus dem Gedächtnis. Ich weiß, wie es werden soll, und arbeite drauflos.“
Dafür, sagt Peter Blumenthal, liege immer eine Leinwand bereit, auf der er seine Arbeiten mit unterschiedlichsten Techniken umsetze, die er sich selbst angeeignet hat. Acryl und Öl werden beispielsweise mit Spachtel, Bürsten, Maurerkellen oder mittels Airbrush aufgebracht.
Von blinden Künstlern aus Mali insperieren lassen
Viele seiner Bildideen entstehen auf bzw. nach Reisen. Peter Blumenthal lässt sich aber auch anderweitig anregen. In Afrika beispielsweise sei er noch nie gewesen, sagt der Quedlinburger. Für sein gleichnamiges Bild habe er sich von der Musik von Amadou und Mariam, zwei blinden Künstlern aus Mali, inspirieren lassen.
Faszinierend findet Blumenthal auch das Weltall, das Thema Außerirdisches und die Frage, ob es weiteres Leben im Universum gibt. Das zeigen seine Bilder aus dem Zyklus „Gliese 581“. „Das sind Planeten, die im Sternbild Waage entdeckt wurden“, erklärt der Künstler, der seine Leidenschaft für Farbe schon weitergegeben hat: Sein Sohn, mit dem er viel in den Bergen unterwegs sei, male inzwischen auch seit zwei Jahren.
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Ausstellung bis 31. Dezember; die Kirche ist montags bis freitags von 10 bis 17, sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. (mz)