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Schutzanzüge, Masken, Visiere Corona-Pandemie hat Arbeit der Rettungskräfte der Malteser grundlegend: FFP-Masken werden generell getragen

Von Rita Kunze 05.08.2020, 14:15
Arbeit in Coronazeiten: Ein Team des Malteser Hilfsdienstes in Quedlinburg mit Schutzanzügen, Masken und Visieren.
Arbeit in Coronazeiten: Ein Team des Malteser Hilfsdienstes in Quedlinburg mit Schutzanzügen, Masken und Visieren. Malteser Hilfsdienst

Quedlinburg - „Die Erweiterung der Hygienestandards wird zum Normalfall werden“, sagt Andy Schön. Er ist Rettungswachenleiter des Malteser-Hilfsdienstes im Landkreis Harz und weiß, dass seine Kollegen in Coronazeiten gerade im Sommer unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen.

Die Pandemie hat die Arbeit der Rettungskräfte teilweise grundlegend verändert. So werden FFP-Masken jetzt generell getragen. Anfangs war dies bei Verdachtsfällen vorgeschrieben, dann wurde es standardisiert, sagt Schön.

„Masken werden auch bei Verkehrsunfällen getragen“

„Masken werden grundsätzlich getragen. Auch bei Verkehrsunfällen.“ Neben der Maske werde auch ein Augenschutz wie ein Visier oder eine Schutzbrille getragen. Außerdem die übliche Schutzbekleidung, bei der die Jacke - egal, welche Temperatur das Thermometer anzeigt - immer geschlossen ist.

Im Sommer kann das zur Belastung werden, erst recht, wenn über die Rettungsleitstelle der Hinweis kommt, dass eine Covid-19-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann: „Dann wird die Schutzausrüstung um Infektionsschutzkleidung erweitert“, sagt der Rettungswachenleiter.

Es ist warm, das Atmen unter der Maske fällt schwer, EKG- und Beatmungsgerät, Notfallrucksack, die stets mitgetragen werden, wiegen einiges. Wenn Patienten nach der Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden müssen, müssen sie in vielen Fällen erst einmal zum Rettungswagen getragen werden.

Sommerhitze und Atmen unter der Maske belasten den Kreislauf

Rechne man alles zusammen, kommen „schnell über 100 Kilogramm an Gewicht zusammen, die von den Rettungs- und Notfallsanitätern gehoben werden müssen“, sagt Tony Krutenat, Leiter Einsatzdienste beim Malteser Hilfsdienst.

„Die Kollegen merken, wenn sie in die fünfte Etage gehen müssen“, setzt Schön hinzu. Doch nicht nur das Atmen unter der Maske ist hinderlich. Damit die Kommunikation nicht leidet, muss lauter und deutlicher gesprochen werden.

„Ein Lächeln ist unter der Maske nicht gut zu erkennen“, sagt Schön. All das zusammen „mag mancher als unfreundlich empfinden, es ist aber gar nicht so gemeint“.

Neben den hauptberuflichen Einsatzkräften arbeiten beim Malteser Hilfsdienst viele Ehrenamtliche, die ebenso mit neuen Regelungen umgehen müssen. Ausbildungsabende, sagt Tony Krutenat, finden nur in festen Dienstgruppen von maximal zehn Teilnehmern statt.

Die Gruppen treffen sich im zeitlich versetzten Abstand von 14 Tagen. Das soll die Einsatzbereitschaft sichern: „Sollte ein Helfer ungewollt den Virus einschleppen und alle Mitglieder seiner Gruppe damit in Quarantäne versetzen, sind die anderen Dienstgruppen weiterhin einsatzbereit.“ (mz)

***

Der Malteser Hilfsdienst unterhält im Bereich des Rettungsdienstes im Landkreis Harz drei Rettungswachen: in Ballenstedt, Harzgerode und seit September vergangenen Jahres auch in Quedlinburg. Die Mitarbeiter dieser Rettungswachen fahren jeden Tag zu durchschnittlich 35 bis 40 Einsätzen.