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Casting-Show "The Voice of Germany" Casting-Show "The Voice of Germany": Flo Unger aus Thale bereut keine einzige Sekunde

Von Sabine Herforth 13.12.2016, 07:57
Flo Unger aus Thale 
Flo Unger aus Thale  Pro7/Sat1/Richard Hübner

Thale/Berlin - Für Flo Unger aus Thale ist der Traum vom Finale bei „The Voice of Germany“ am Sonntag geplatzt. Der 23-Jährige konnte die Zuschauer mit seinem Auftritt nicht überzeugen. „Als die Entscheidung anstand, war ich null aufgeregt“, blickt er zurück. „Ich habe es bis hierhin geschafft, ich bin super dankbar dafür.“

Im Halbfinale wurde Spannung aufgebaut

Aber ganz von vorn: Beim Halbfinale der Show hieß es am Anfang erst einmal stillhalten. Denn Max Giesinger, 2011 Kandidat in der Show, eröffnete die Sendung mit seinem Hit „80 Millionen“ und einer „Mannequin-Challenge“. Zuschauer, Produktionsteam, Moderatoren, Coaches und Kandidaten ließen dafür einen Moment alles einfrieren, während ein Kamerateam die bizarre Situation festhielt. Erst Giesinger weckte alle aus ihrer Starre.

Dass sich das Publikum minutenlang nicht rührte, dafür sorgte im Vorfeld „TV-Warm-Upper“ Christian Oberfuchshuber. Er schwor die Zuschauer auf überaus humorvolle Art und Weise auf die bevorstehende Sendung ein. Denn der überschwängliche Applaus kommt nicht von ungefähr. „Rastet richtig aus, werft Unterwäsche nach vorn - fühlt euch da wirklich frei“, feuerte Oberfuchshuber an. Da ahnte er sicher noch nicht, dass ihn eine Zuschauerin später beim Wort nehmen würde.

Ein Blick hinter die Kulissen bei „The Voice of Germany“

„The Voice“ live im Studio zu verfolgen ist anspruchsvoller als vor dem heimischen Fernseher, nicht nur, weil die Plastikstühle nicht gerade die bequemsten sind. Dafür gibt es einen Blick hinter die Kulissen, der vom gemütlichen Sofa zu Hause nicht möglich ist. Denn mit jeder Werbepause kommt plötzlich Bewegung in den Saal.

Visagisten und Assistenten strömen zur Bühne, pudern noch einmal nach und sorgen dafür, dass die fünf Coaches nicht hungrig in die nächste Runde gehen. Währenddessen bauen emsige Produktionsmitarbeiter das nächste Bühnenbild auf und fegen den Glitzerregen vom letzten Auftritt weg.

Christian Oberfuchshuber stimmte gleich zweimal „Happy Birthday“ an, um Geburtstagskindern aus dem Publikum zu gratulieren, bevor er mit einem Countdown das Ende der Werbepause einzählte.

In der Pause den Stars ganz nah

Viele Fans nutzen die Pausen, um ihren Stars ganz nah zu kommen. Michi und Smudo von den Fantastischen 4, Yvonne Catterfeld oder Andreas Bourani sitzen schließlich nicht jeden Sonntag vor der eigenen Nase. Vor allem bei Samu Haber - Coach des Thalensers Flo Unger - bildet sich immer wieder eine Menschentraube mit Autogrammjägern.

Das Team des Finnen bringt die Finalentscheidung am Sonntag als zweites Team hinter sich - für Flo Unger endet die Zeit bei der Casting-Show an dieser Stelle. Der 23-Jährige aus dem Team von Samu Haber muss sich seinem Mitkandidaten Robin Resch geschlagen geben.

„Ich gönne es ihm von Herzen“, sagt er nach der Show und drückt dem Musiker nun die Daumen für das anstehende Finale am 18. Dezember: „Ich hoffe, dass Robin das Ding für Team Samu holt.“ Auch für die anderen Talente findet er nur lobende Worte: „Die anderen Auftritte waren extrem gut. Ich habe Backstage immer mitgefiebert.“

Mit  deutschen Songs kämpfte sich Flo Unger bis ins Halbfinale der Casting-Show. Bei den „Blind Auditions“ drehten sich alle Coaches für ihn um, als er „Bis ans Ende der Welt“ von Joris sang.

Juror Samu Haber lockte  ihn mit einem  Lapdance in sein Team. In den „Battles“ überzeugte der 23-Jährige  mit „Musik sein“ von Wincent Weiß und setzte sich auch in den dann folgenden „Sing Offs“ gegen die übrigen Talente durch. Dort wählte er erneut ein deutsches Lied mit Adesses  „Männer weinen nicht“.

„Wenn Flo singt, klingt sein Deutsch ganz international, und jedes Wort hat Bedeutung“, sagt Coach Samu.  Im Halbfinale reichte das  nicht. Mit  „Hand in Hand“ von Julian Le Play schaffte er es nicht ins Finale.

Die bisher größte Erfahrung

Tatsächlich ist ihm die Enttäuschung, das Finale nicht erreicht zu haben, kaum anzusehen. „Ich bin mit meinem Auftritt sehr, sehr zufrieden, auch wenn ich viele Töne verhauen habe“, sagt der 23-Jährige und lacht.

„Wenn du hier auf der Bühne stehst, das Publikum siehst und die Atmosphäre aufsaugst, dann ist dir alles andere egal“, fügt er an. Schließlich muss er sich vor seinen Konkurrenten nicht verstecken. „Ich hatte Spaß, und das ist die Hauptsache!“ Live im Fernsehen aufzutreten sei für ihn dennoch eine große Herausforderung gewesen.

„Es ist vom Feeling komplett anders. Es sitzen viel mehr Leute im Publikum und auch Backstage merkt man das. Es muss alles ,on point‘ sein“, erklärt der 23-Jährige. Und deshalb sei das Halbfinale und die Chance, live vor einem Millionen-Publikum zu singen, auch seine bisher größte Erfahrung gewesen.

„Ich bereue es keine Sekunde, mich hier beworben zu haben und bin extrem dankbar und stolz“, sagt er selbstbewusst. „Ich habe mich absolut weiterentwickelt. Ich bin von Show zu Show gereift – musikalisch und persönlich.“ So konnte der Thalenser viel Bühnenerfahrung sammeln, um die ihn andere Musiker beneiden.

Mit Samu Haber wird an einem Song gearbeitet

Er habe gelernt, seine Stimme kontrollierter und bewusster einzusetzen. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit Samu Haber an eigenen Songs, von denen einer bereits veröffentlicht wurde. Auf „Allein zu zweit“ ist Flo Unger besonders stolz, denn der Titel stammt aus seiner eigenen Feder und überzeugte seinen Coach. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Song.“

Als nächstes gönnt sich der Thalenser erst einmal eine Pause. „Dieser ganze Prozess war ein riesiger Gewinn“, fasst er zusammen, will sich nun aber ein paar Tage zurückziehen und die Ereignisse, die in den vergangenen Wochen und Monaten auf ihn einprasselten, verarbeiten. Außerdem wolle er sich die Zeit nehmen, herauszufinden, in welche Richtung es künftig gehen soll.

Mit Musik soll es in jedem Fall weitergehen. Ziel sei, ein eigenständiger Künstler zu sein und ohne „The Voice of Germany“ eine Karriere zu starten. „Daran werde ich so gut es geht arbeiten.“

Beim Finale am Sonntag, 18. Dezember, kämpfen neben Robin Resch aus Team Samu auch Boris Alexander Stein (Team Yvonne), Marc Amacher (Team Fanta) und Tay Schmedtmann in Berlin um den Sieg in der diesjährigen Staffel der Casting-Show. (mz)