Bürgermeisterwahl in Ditfurt Bürgermeisterwahl in Ditfurt: "Gemeinsam sind wir stark"

Ditfurt - „Amtsmüde bin ich noch lange nicht“, erklärt Rena Jüngst. Auch wenn sie im vergangenen Jahr bereits ihr 20-jähriges Dienstjubiläum als Bürgermeisterin in Ditfurt feierte, „gibt es noch viele Dinge, die zu erledigen sind“.
Das Vertrauen der Einwohner bei vorangegangenen Wahlen möchte sie nicht enttäuschen, „deshalb stelle ich mich wieder gern zur Wahl“, erklärt sie.
Die 54-Jährige übernahm in einer schwierigen Phase die Verantwortung für den Heimatort. „Damals war Ditfurt praktisch pleite“, blickt sie auf den Beginn zurück.
Nach Schuldenabbau wieder handlungsfähig
Trotzdem sei in dieser Zeit viel gelungen, erklärt sie, und verweist auf Beispiele wie Feuerwehr-Depot, Straßensanierungen, Gewerbegebiet oder Turnhallendach.
„Weil wir die Schulden enorm abgebaut haben, sind wir wieder handlungsfähig geworden“, erläutert sie die vergleichsweise niedrigen Steuersätze.
„Das hatte zur Folge, dass es 113 Gewerbetreibende in verschiedenen Größen im Ort gibt, dazu vier größere Landwirtschaftsbetriebe.“
„Zuletzt haben wir den Kirchberg stabilisiert und das Rathaus zu einem Schmuckstück gemacht, mit Wohnung, TV-Sender und Beratungssaal“, sagt sie. Demnächst soll gemeinsam mit der Kirchengemeinde die Trauerhalle auf Vordermann gebracht werden.
Schulneubau für Kinder das Beste
Die Grundschullehrerin kennt die Bedingungen in der Grundschule in Hedersleben. „Der Neubau ist das Beste, was wir für unsere Kinder schaffen können“, sagt sie, auch wenn dadurch vorübergehend weniger Geld bei der Kommune bleibe.
Die Schließung der Ditfurter Schule sei wegen fehlender Kinder unabwendbar gewesen.
Eines der Probleme, der fehlende Arzt, „steht an erster Stelle der Aufgaben, falls ich wieder gewählt werde“, sagt sie. Auch eine sinnvolle Nachnutzung des leerstehenden Schulgebäudes behält sie im Auge.
„Erste erfolgreiche Gespräche zu beiden Themen sind bereits erfolgt und sollen demnächst fortgesetzt werden“, blickt sie positiv voraus.
Wohnraum muss geschaffen werden
Um die Einwohnerzahl trotz demografischen Wandels zu stabilisieren - im Vorjahr gab es entgegen dem Trend, einen kleinen Zuwachs -, müsse Wohnraum geschaffen werden.
„Das Problem ist, dass es nur privates Bauland gibt“, erklärt sie. „Aber wir können zwischen Interessenten und Besitzern vermitteln.“ Z
iel sei es zudem, sogenannte „Schrottimmobilien“ im Ort zu beseitigen und am See eine ordentliche Badestelle zu schaffen.
Noch ein Versprechen einlösen
Bis zum Ende der aktuellen Amtszeit will sie noch ein Versprechen einlösen: „Die tiefen Löcher in der Bahnstraße werden verschwinden“, kündigt sie an. Das Geld sei im neuen Haushalt eingeplant.
„Jeder Ditfurter kann sehen, wie viel Schönes inzwischen im Dorf zu entdecken ist und erhalten werden muss“, findet Rena Jüngst.
„Wir können unseren Heimatort aber nur gemeinsam mit Gewerbetreibenden, Vereinen und Bürgern weiterentwickeln“, weiß sie. „Nur gemeinsam sind wir stark.“
Sollte sie nicht wieder als Bürgermeisterin gewählt werden, behält sie ihr Mandat im Rat der Verbandsgemeinde. „Das werde ich nutzen, um für die Zukunft von Ditfurt die Weichen zu stellen.“ (mz)