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Bio-Einkaufsführer im Harz Bio-Einkaufsführer im Harz: Schüler untersuchen Lebensmittel

Von Andreas Bürkner 16.09.2014, 14:41
Der Einkaufsführer ist das Ergebnis einer Schülerarbeit.
Der Einkaufsführer ist das Ergebnis einer Schülerarbeit. Privat Lizenz

Quedlinburg/Wernigerode/MZ - Schüler einer 8. Klasse der Sekundarschule „Thomas Müntzer“ in Wernigerode haben mit Unterstützung mehrerer Partner einen „Einkaufsführer“ produziert, in dem Möglichkeiten für einen nachhaltigen Lebensmitteleinkauf in den Städten Quedlinburg, Wernigerode und der Umgebung aufgelistet sind. Ihn soll es kostenlos in öffentlichen Einkaufsstellen sowie bei den Stadtverwaltungen Quedlinburg und Wernigerode geben.

Die Jungen und Mädchen beschäftigten sich im Hauswirtschaftsunterricht eine Woche lang mit drei zunächst wenig zusammen gehörenden Themen: Bio-Produkte, regionale Erzeugnisse und fairer Handel.

„Wir wollen die Kinder frühzeitig zu globalem Lernen und Handeln in dieser einen Welt sensibilisieren“, ergänzt Cornelia Kopf vom Dachverein Reichenstraße Quedlinburg. Sie wirkt schon seit über 20 Jahren in dieser Richtung und half bei der Projektwoche.

In drei Arbeitsgruppen ergründeten die Jugendlichen Ansprüche an die Dachmarken, gingen auf Suche nach den Produkten und erstellten eine Liste von Anbietern. „Wir können nur an die Menschen appellieren, sich dort mit Lebensmitteln zu bevorraten“, erklärte Lorenz Schmidt, der die Ergebnisse der Projektwoche überzeugend präsentierte.

Einer der Zuhörer war Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert, der zugleich deutlich machte, dass die Lebensmittelskandale der letzten Jahre auch auf den Preiskampf der großen Konzerne zurückzuführen seien. „Wer billig einkauft, muss dabei immer bedenken, dass mindestens einer auf der Strecke bleibt“, sagte Gaffert und meinte nicht nur die Bauern, sondern auch die Tiere.

Mark Kofi Asamoah aus Ghana, der in Berlin als freier Referent arbeitet, gab einen kleinen Einblick in die Produktionsbedingungen seines Heimatkontinents. „Die Situation der Bauern, dazu Kriege und Hunger lassen viele den Weg nach Europa suchen“, schien er als einzigen Weg anzusehen. Um zu ergänzen: „Besser wären Hilfen für die Länder und ein fairer Preis für die Produzenten, um ihre Situation zu verbessern.“