Ausstellung mit Bildern von Manfred Gabriel Ausstellung mit Bildern von Manfred Gabriel: Menschen und Meer in Wernigerode

Wernigerode/MZ - Ein Hölderlin-Zitat hat sich Manfred Gabriel für seine Bilder ausgesucht; er schreibt es auf deren Keilrahmen, heißt es in der Rostock-Warnemünder Galerie Möller über den Maler, der mit „Ich verstand die Stille des Äthers. Der Menschen Worte verstand ich nie“ sagt, was es zu seinen Werken zu sagen gibt. Die sind nun auch in der Galerie im Ersten Stock des Wernigeröder Kunst- und Kulturvereins zu sehen.
„Lautlos innehalten“ ist die Schau überschrieben, die bis zum 9. März zu sehen ist und in der dem Besucher immer wieder Impressionen aus Israels Wüsten und Strandlandschaften begegnen. Sie strahlen Ruhe aus und haben mit ihrer entspannten Stimmung eine ganz eigene Anziehungskraft. Eben diese Strandbilder „mit schmalen überhöhten Akten vor unendlichem Horizont“ kämen „seiner intellektuellen und sinnlichen Vision am nächsten“, so die Rostocker Galeristin Ulrike-Sabine Möller über das Werk des 1939 in Halle geborenen Malers, der als 20-Jähriger ein Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg aufnahm.
Sein Diplom erwarb er an der Burg Giebichenstein, seit 1970 arbeitet er freischaffend in Burg und Magdeburg, und das „fernab von modischen Strömungen“.
Verlorene Figuren
Die Figuren in seinen Bildern wirken manchmal etwas verloren. Sie teilen sich den Raum, in den Gabriel sie gesetzt hat, in Beziehung setzen kann sie der Betrachter selbst. „Auf einer Terrasse am Meer“ zeigt einen Mann mit Frack und Harlekinhut, der von mehreren Personen umgeben ist, die ihn nicht weiter beachten. Zwei Jagdhunde laufen am rechten Bildrand spielend umher, im Hintergrund fährt ein weißes Segelboot auf spiegelglatter See. Auf den Mauern der Strandpromenade ragen Säulen wie die Überreste antiker Bauwerke auf. In den Strandbildern durchbrechen hoch aufragende Holzstäbe den Blick zum Horizont, vor dem Spaziergänger flanieren, zumeist mit Hunden. Klare geometrische Formen bestimmen Bilder wie „Elbe bei Blankensee“, die die Flusslandschaft in einer Weite zeigen, die man sonst nur am Meer vermutet. Energiegeladen sind dagegen die mit kraftvollen Pinselstrichen ausgeführten Porträts wie die 1970 entstandene „Lachende Alte“ oder das Bild „Alte Frau vom Theater“.
Blick in die Skizzenbücher
Gabriel gestattet in der Galerie im Ersten Stock auch einen Blick in seine Skizzenbücher, in denen sich die Entwürfe zu späteren großformatigen Bildern finden. Ebenso kleine Szenen, die in der Ausstellung sonst nicht vertreten sind.
„Lautlos innehalten“ bis 9. März in der Galerie im Ersten Stock, Marktstraße 1, Wernigerode
