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41. Quedlinburger Musiksommer  41. Quedlinburger Musiksommer : Die Macht der Musik

22.02.2021, 13:56
Domorganist Markus Kaufmann freut sich auf den Musiksommer.
Domorganist Markus Kaufmann freut sich auf den Musiksommer. Meusel

Quedlinburg - „Es gibt diese eine Note, diesen einen Klang, der alles verändern kann - ein Geräusch, ein Ton, der ein Leben lang bleibt - ein Musikstück, das in uns Freude, Wut, Leidenschaft, Trost auslöst“, sagt Markus Kaufmann. Die Macht der Musik zu erleben und zu spüren sei etwas ganz Einzigartiges - „und oft auch ganz Unergründliches, ein Geheimnis, das beim Musik-Machen einfach entsteht und uns die Tür in eine andere Welt öffnet“. Und so ist der diesjährige, 41. Quedlinburger Musiksommer auch mit „Macht Musik!“ überschrieben. Ein Titel, der mehrere Deutungen zulässt.

„Pausen gab es in den vergangenen Monaten leider einfach zu viele“

„Musik lebt von den Tönen, von jeder einzelnen Note und oft auch von den Pausen im richtigen Moment. Aber Pausen gab es in den vergangenen Monaten leider einfach zu viele“, so der Domorganist und künstlerische Leiter der Veranstaltung. „Umso schöner, dass wir uns auf einen Sommer freuen dürfen, in dem die Musik wieder ihre Macht entfalten kann.“

Und wie gut sei es da, dass mit der Orgel die Königin der Instrumente zum „Instrument des Jahres 2021“ gekürt wurde: Gleich im Eröffnungskonzert mit der „Orgelsymphonie“ von Camille Saint-Saëns könne das Publikum erleben, wie kraftvoll und dynamisch Musik wird, wenn die Königin der Instrumente auf die jungen Musikerinnen und Musiker des Quedlinburger Festivalorchesters trifft.

Spitzenmusiker aus München kommen

„Auch die Spitzenmusiker von Harmonic Brass München musizieren erstmals gemeinsam mit der frisch restaurierten Röver-Orgel in der Marktkirche St. Benedikti und werden zusammen mit Landesbischof Friedrich Kramer im MDR-Rundfunkgottesdienst landesweit zu hören sein“, sagt Kaufmann. Der Thomanerchor Leipzig werde in diesem Sommer mit gleich zwei Konzerten in Quedlinburg zu Gast sein.

Im „langen Abend für die Königin der Instrumente“ präsentiere der Organist des Speyerer Kaiserdoms, Markus Eichenlaub, britische Meisterwerke, bevor Pascal Kaufmann die amüsanten Abgründe eines Stummfilmklassikers improvisieren wird. Mit dem „OrgelPunkt12“ werde außerdem die erfolgreiche Reihe der Mittagsmusiken fortgesetzt. Organisten aus Nah und Fern werden immer dienstags in der Stifts- und der Marktkirche zu erleben sein.

„Musik hat die Macht, uns mit Unsagbarem zu erfüllen“

„Musik hat die Macht, uns mit Unsagbarem zu erfüllen. Von diesem Geheimnis ist jeder Klang des 41. Quedlinburger Musiksommers umhüllt“, so Kaufmann. Die Symbiose von Musik und Macht entfalte sich dabei ganz unterschiedlich: „Mal ganz familiär mit ‚Peter und der Wolf‘ und dem Thüringer Bläserquintett, mal expressionistisch mit der ‚Geschichte vom Soldaten‘ und dem Klarinettentrio Schmuck, mal faktenreich mit einem spannenden Austausch von Wissenschaft und Musik, inszeniert von der Bratscherin Clarissa Kanske und dem Gefühlsforscher Prof. Dr. Philipp Kanske“, blickt Kaufmann auf die geplanten Veranstaltungen.

Darüber hinaus seien in diesem Jahr gleich zwei Premieren geplant: „Sängerinnen und Sänger des Quedlinburger Oratorienchores werden erstmals den traditionellen Liturgischen Abendsegen verdoppeln“, erklärt dazu Markus Kaufmann.

„Erlesene Vokalmusik für Frauen- und für Männerchor, darunter Musik mit Ursprung in der Welterbestadt Quedlinburg, wird uns an zwei Abenden in die Nacht leiten. Und am hoffentlich sommerlich warmen Ditfurter See wird die erste See-Serenade der Quedlinburger Bläser stattfinden.“

Musik ist auch politisch

Musik ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch politisch. Und so wolle der Musiksommer 2021 daran erinnern, dass vor 20 Jahren mit den Terrorakten vom 11. September 2001 „die Welt ihr Gesicht verändert hat“, sagt Markus Kaufmann. Mit der Aufführung des Requiems von Camille Saint-Saëns durch das Sächsische Sinfonieorchester soll den Opfern von Terror und Gewalt eine Stimme gegeben werden.

Im Mai wird vor Beginn des Ticketverkaufs eine zweite Ausgabe des jetzt vorliegenden gedruckten Programmfaltblattes erscheinen, sagt Kaufmann. Damit wolle man auf mögliche coronabedingte Änderungen reagieren können. (mz)