Architekturpreis von Sachsen-Anhalt Wer holt den Publikumspreis? Theater Naumburg und Weinberghaus schaffen Sprung in engere Auswahl
Am 13. Oktober hat die Jury des „Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2025“ getagt und aus 38 Einreichungen elf Objekte in die sogenannte „Engere Wahl“ genommen - darunter kommen allein zwei aus Naumburg.

Naumburg/tra - Von Kultur und Bildungsbauten über neue, sanierte Wohnhäuser bis hin zu Freianlagen: Am 13. Oktober hat die Jury des „Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2025“ getagt und aus den 38 Einreichungen elf Objekte in die sogenannte „Engere Wahl“ genommen. Auch das Theater Naumburg im Alten Schlachthof gehört nach Umbau und Sanierung zu diesem Kreis.
Die Öffentlichkeit ist nun aufgerufen, aus der „Engeren Wahl“ ihren Favoriten zum Publikumspreis zu bestimmen. Die Online-Abstimmung ist bis einschließlich 14. November auf der Website der Architektenkammer unter www.ak-lsa.de möglich. Am 26. November erfolgt im Rahmen der Verleihung zum „Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2025“ die Bekanntgabe der Preisträger und des Favoriten der Bürgerinnen und Bürger.
Charakter des einstigen Schlachthofs bleibt bestehen
Der Charakter des ehemaligen Schlachthofs in Naumburg, 1891 errichtet, ist mit der neuen Nutzung erhalten geblieben, urteilte die Jury. Das neue Foyer, eine Leuchtreklame an der Schornsteinspitze, ein kunstvoll inszeniertes Emailleschwein am Kühlturm und das beleuchtete Spielzeitprogramm künden davon. Hinter einer verspiegelten Ganzglasfassade im östlichen Bereich befindet sich das Foyer. Auf den ersten Blick, so heißt es in der Beschreibung weiter, sei das Volumen des neuen Raumes nicht sichtbar, da die spiegelnde Oberfläche scheinbar die Fassade des Bestandsgebäudes fortführt.
Je dunkler es gegen Ende des Tagesverlaufs jedoch wird, desto deutlicher wird die neue Nutzung sichtbar: die Leuchtschrift über dem Eingang und das beleuchtete Logo des Theaters am Schornstein treten immer stärker hervor und der Innenraum des neuen Foyers leuchtet selbst als Bühne nach außen.
Saniertes Weinberghaus ebenfalls auf der Liste
Mit der Umwandlung des östlichen Hofes in einen neuen Innenraum – als Haupteingang und Foyer – sei zudem eine besondere Raumverknüpfung gelungen, heißt es in der Bewerbung. Der zentrale Verteilerraum erschließt den großen Theatersaal im südlichen Flügel und den nördlich des Foyers gelegenen Gastraum mit Garderobe und Sanitärbereichen. Ebenso sei eine Anbindung der östlich vom Foyer gelegenen Studiobühne möglich geworden.
Der „Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten, Dresden“, ist mit der Sanierung und Umwidmung des Alten Schlachthofs eine besondere Architekturleistung gelungen, davon kann sich jeder Theaterbesucher überzeugen. Ob nach der Jurywürdigung zur „Engeren Wahl“ tatsächlich der Publikumspreis winkt? Zehn andere Objekte stehen zur Wahl. Darunter ein weiteres aus Naumburg: das sanierte Weinberghaus Wiegel der „Tränkner Architekten Naumburg“.