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Wie ein Haus und seine Bewohner Geschichte erzählen Viehwaggons, Kohlepressen und Brot aus Bochum

Im Januar 1945 flüchtet eine Frau mit sechs Kindern aus Pommern nach Naumburg. 77 Jahre später notiert unser Redakteur die Erinnerungen des damals achtjährigen Gernot Vogel.

Von Harald Boltze 11.04.2022, 11:13
Weihnachten  1947:  Gernot Vogel (2.v.l.), der zu diesem Zeitpunkt  schon  knapp  drei Jahre in Naumburg lebt, ist hier mit Mutter Gerda und seinen älteren Brüdern  Hartmut (l.) und Ernst-Günter (r.),   den Zwillingen Dankwart und Ortwin sowie Schwester Gudrun zu sehen.
Weihnachten 1947: Gernot Vogel (2.v.l.), der zu diesem Zeitpunkt schon knapp drei Jahre in Naumburg lebt, ist hier mit Mutter Gerda und seinen älteren Brüdern Hartmut (l.) und Ernst-Günter (r.), den Zwillingen Dankwart und Ortwin sowie Schwester Gudrun zu sehen. (Repro: Friedrich Boltze)

Besondere Geschichten beginnen manchmal mit banalen Sätzen. „Da stand heute ein älterer Herr mit seinen Enkelinnen vor unserer Einfahrt“, sagte mein Vater im Sommer. „Okay, und was wollte er?“ „Ihnen das Haus zeigen, in dem er von 1945 bis 1949 gelebt hat, mit fünf Geschwistern in zwei Räumen, dort, wo ich heute mein Wohn- und Schlafzimmer habe.“ Plötzlich klangen die Sätze meines Vaters alles andere als banal. Es ist ja auch mein Haus. Wir leben hier in der Burgstraße. Drei Generationen unter einem Dach.