Marcel Popa war zum Saisonstart bester Werfer des Drittligisten HC Burgenland Treffsicherer „Rechtsbeistand“
Handball: Wie der Jurastudent vor dem Heimspiel gegen den HSV Hannover seine positive Entwicklung erklärt.

Hohenmölsen/Naumburg - Wenn die Drittliga-Männer des HC Burgenland am Sonnabend ab 19.30 Uhr in der Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen zu ihrem ersten Heimspiel der neuen Saison gegen den HSV Hannover auflaufen, wird ein Mann eventuell wieder in den Fokus rücken, der vor Wochenfrist zum Auftakt beim 27:24-Auswärtssieg gegen Neuling SV Plauen-Oberlosa bester Schütze seines Teams war: Marcel Popa. Acht Tore gelangen dem 24-Jährigen, der vor der vergangenen Saison vom Oberligisten HBV Jena gekommen war, aus dem Rückraum.
Schon vor dieser Partie war Popa ob seiner sehr guten Entwicklung in den vergangenen Wochen und Monaten von Coach Steffen Baumgart ausdrücklich gelobt worden. Dass eine solche positive Entwicklung ausgerechnet in Zeiten langer, pandemiebedingter Zwangspausen - sowohl im Training als auch im Wettkampf - vonstatten geht, ist allerdings eher ungewöhnlich. „Ich habe meine Ernährung umgestellt, was mir sehr geholfen hat, weil ich mich nun wieder viel fitter fühle. Außerdem habe ich intensiv individuell trainiert“, startet Marcel Popa einen Erklärungsversuch für seine steigende Leistungskurve. Mehr könne er dazu eigentlich nicht sagen, es sei ein Mix aus diesen beiden Komponenten sowie der „super Saisonvorbereitung und dem guten Zusammenspiel von Trainerteam und Mannschaft“ gewesen.
Ich habe meine Ernährung umgestellt, was mir sehr geholfen hat, weil ich mich nun wieder viel fitter fühle.
Marcel Popa
Marcel Popa, der heute den Steckbrief unserer Zeitung ausgefüllt hat, begann seine sportliche Laufbahn im niedersächsischen Hannoversch Münden. Über seinen Ausbildungsverein ThSV Eisenach führte ihn sein Weg als Jugendlicher auch zum SC Magdeburg, mit dessen A-Jugend er 2016 Zweiter der Deutschen Meisterschaft wurde. Nach Stationen beim HC Aschersleben und bei Anhalt Bernburg kehrte er nach Eisenach zurück, ehe er des Studiums wegen nach Jena wechselte, wo der angehende Jurist auch lebt. „Weil noch Semesterferien sind, gehe ich früh erst mit dem Hund raus und anschließend meist in die Bibliothek. Danach wird trainiert. Bald kommen wieder die Vorlesungen hinzu. Insgesamt kann ich Studium und Handballsport aber schon sehr gut unter einen Hut bringen“, erzählt der Rückraumschütze in seiner ruhigen, unaufgeregten Art.
„Sehr reflektiert und fokussiert“
Auch Steffen Baumgart gefällt, dass Popa „sehr reflektiert und fokussiert“ ist, dass er „eine professionelle Einstellung“ - sowohl was den eigenen Körper als auch den Gesamterfolg der Mannschaft betrifft - an den Tag legt. „Marcel ist“, so der Coach, „ein toller Handballer und toller Mensch.“ Natürlich werde der kommende Gegner auch gesehen haben, welch starke Leistung Popa zum Saisonstart geboten hat - und sich vielleicht darauf einstellen. „Aber wir hoffen, dann andere Waffen aufbieten zu können“, sagt der HCB-Trainer vor dem Duell mit den Hannoveranern. Und meint damit wohl den jungen Slowaken Marek Hnidák, dessen Spielgenehmigung inzwischen bei den Burgenländern eingetroffen ist.
Die heutigen Gäste sind Nachfolger des früheren Zweitbundesligisten TSV Anderten (seit 2008). Überragender Mann des HSV Hannover beim 27:24-Erfolg im Stadtderby gegen Burgwedel am vergangenen Wochenende war Keeper Jonas Lange, der nicht weniger als sechs Siebenmeter parierte. Das Team von Ex-Zweitligaprofi Robin John hatte in der abgebrochenen Saison 2020/21 in der Staffel Nord-West gespielt und dort eine seiner fünf ausgetragenen Partien gewinnen können (34:31 gegen den ASV Hamm-Westfalen II). „Die Hannoveraner haben viele körperlich große Akteure, spielen ähnlich wie wir mit einer stabilen Abwehr. Das wird eine superharte Aufgabe für uns“, blickt Steffen Baumgart voraus.
Übrigens: Wie HCB-Präsident Uwe Gering am Freitag noch einmal betonte, wird es heute in der Glückauf-Sporthalle angesichts der zurzeit noch niedrigen Corona-Inzidenz im Kreis keine Begrenzung der Zuschauerkapazität und auch keine Maskenpflicht geben. „Allerdings empfehlen wir dem Publikum natürlich das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes“, so Gering.
Einlass erhalten alle geimpften, genesenen und getesteten Personen (bitte den jeweiligen Nachweis beziehungsweise eine Kopie des negativen Testergebnisses mitbringen). Die Kontaktnachverfolgung werde durch die Luca-App oder das Ausfüllen eines Formulars gewährleistet, teilt der HCB mit.
HCB-Streckbrief - heute: Marcel Popa (24)
Position: Rückraum links/Mitte
Spitzname: Popi
Erster Verein: JSG Münden Volksmarshausen
Größte sportliche Erfolge: Deutscher Vizemeister 2016 mit der A-Jugend des SC Magdeburg
Drei Gründe für den HCB: geiler Verein; das tolle Verhältnis Trainerteam/Mannschaft; die gute Lage (weil ich in Jena studiere)
Saisonziel: Klassenerhalt
Lieblingssport außer Handball: allgemein Sport, zum Beispiel Basketball und Fußball
Lieblings-Laster: prokrastinieren (wenn also Aufgaben trotz vorhandener Gelegenheiten und Fähigkeiten entweder nicht oder erst nach sehr langer Zeit und dabei oft zu spät erledigt werden, Anmerkung der Redaktion)
Lieblings-Übung im Training: Fußball zur Erwärmung
Hass-Übung im Training: Handwork
Nach dem Spiel gehe ich am liebsten... mit der Mannschaft einen trinken