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"""Straßensperrung war Katastrophe"""

Von Helga Heilig 27.07.2008, 13:40

Naumburg. - Fast ein ganzes Jahr lang sind nun schon die Geschäfte in der Naumburger Michaelisstraße zwar nicht von der Welt, aber vom motorisierten Verkehr abgeschnitten. Das schlägt sich deutlich in den Unsätzen nieder. Besonders extrem sind die Umsatzeinbußen nachdem auch noch die Kreuzung Weimarerer Straße / Bad Kösener Straße gesperrt wurde (wir berichteten). Trotzdem gab es etliche Kunden, die den Anbietern in der Michaelisstraße die Treue gehalten haben. Und weil das so ist, wollten die Geschäftsinhaber am Sonnabend mit einem Straßenfest ihrer Stammkundschaft Danke sagen, und alle jene, die noch nicht den Weg in die Michaelisstraße gefunden haben, zu sich einladen.

Mit dabei war die Gaststätte Thüringer Pforte. Auch hier ist man froh, wenn die Sperrung endlich vorbei ist. Vor der Dom-Apotheke verbreitete das Trio Harmony mit Jazztiteln aus den 20er Jahren gute Laune. Für Besucher gab es schmackhafte Wellness-Drinks, gemixt aus vitaminhaltigen Früchten. Zudem wurden kostenlose Pflegetipps für die Haut geliefert. "Die Sperrung der Straße ist eine Katastrophe gewesen, schätzte Christian Wegner, Sohn der Apothekeninhaberin und Musikant im Trio ein. Positiv sei, dass es nach dem Straßenausbau nun zusätzliche Parkplätze gibt. Nicht ganz so hart getroffen hat es Fred Franke, Inhaber des Autoteilehandels. "Wir beliefern Werkstätten und glücklicherweise haben wir eine Zufahrt an der Hospitalstraße", sagte Franke. Allerdings sei die Laufkundschaft viel weniger geworden.

"Die Leidenszeit ist bald vorüber, und wir gehen besseren Zeiten entgegen", freut sich Karin Kuschel, Inhaberin des Kuschel-Ladens. Lotto, Zigaretten, Zeitungen und individuelle Geschenke bietet sie seit 1991 an. Und seitdem haben sie und ihr Lebensgefährte Georg Becker sich keinen Urlaub gegönnt. Beide loben trotz aller Nachteile, dass die Zusammenarbeit mit den Baubetrieben und der Stadt gut gewesen ist. "Man hat eingesehen, dass die geplante Verkehrsinsel vor unserer Tür sinnlos ist", so Karin Kuschel. Hart hat die Sperrung das Döner-Geschäft nebenan getroffen, denn hier ist man auf Laufkundschaft angewiesen. Ebenso litt der Umsatz im Reformhaus von Dietmar Papst. "Die gesundheitsbewusste Stammkundschaft blieb uns treu, aber trotzdem wird es höchste Zeit, dass wir hier endlich wieder erreichbar sind", sagte er. Kommendes Wochenende wird sich das Reformhaus mit einem Stand am Kneipp- und Badetag in Bad Bibra beteiligen.