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Sorgenkind an Landesgrenze

Von MICHAEL HEISE 18.01.2010, 16:35

KLEINHERINGEN. - Brücken-Bauarbeiten werden auch in Zukunft den Alltag zwischen Bad Kösen und Bad Sulza bestimmen. Wie jetzt bekannt wurde, ist die Stahlkonstruktion unmittelbar vor Großheringen ein dringender Sanierungsfall, weshalb das sich unmittelbar auf der Landesgrenze befindliche Bauwerk wahrscheinlich im Jahr 2012 repariert oder ersetzt werden soll.

Eingeschränkte Tragfähigkeit

Das bestätigte jetzt das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr gegenüber unserer Zeitung. Vorab hatte der Naumburger Landtagsabgeordnete Daniel Sturm (CDU) eine entsprechende Anfrage nach Magdeburg gerichtet. Sprecher Peter Mennicke: "Eine Sanierung der Stahlbogenbrücke am Ortseingang von Großheringen ist .... notwendig, da ohne Instandsetzung die vollständige Tragfähigkeit nicht gewährleistet werden kann und damit eine Minderung der Querschnittsnutzung (Verkehrseinschränkung) nicht auszuschließen ist." Ziel sei eine uneingeschränkte Nutzung der über die Brücke führenden Landesstraße 203. Im nächsten Jahr sollen die Planungen beginnen. Offen sei, ob eine Sanierung erfolge oder ein Neubau vorgenommen würde. Mennicke: "Das ist abhängig von den statischen Nachberechnungen und vom Zustand der Brücke." Die Thematik sorgt bereits jetzt für Unmut. Jens Baumbach, Bürgermeister von Großheringen: "Magdeburg legt mit seiner Gänsemarschpolitik eine Lebensader zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt lahm. Die Betroffenen sind Anwohner genauso wie Unternehmer und Touristen." Ihn erregt dabei vor allem, "dass das Problem kein frisches ist" und im Zuge der Bauarbeiten an den anderen Saalebrücken hätte aus der Welt geschafft werden können. Gemeint sind die Sanierungen der Bauwerke bei Lengefeld (vor kurzem beendet) sowie zwischen Bad Kösen und Kleinheringen. Letzteres, die so genannte Kuhlochbrücke, sollte ebenfalls bereits fertig gestellt sein, doch bringen immense und laut Ministerium unvorhersehbare Schäden einen Verzug von rund einem Jahr, weshalb die Flussquerung nicht vor diesem Herbst wieder nutzbar sein soll. Die Konstruktion bei Großheringen wiederum ist seit vielen Jahren nur einspurig befahrbar und obendrein stark lastenbegrenzt.

Verträgliche Regelung gefordert

Großheringens Bürgermeister setzt bei alledem auf eine Regelung, die für die Region zumutbar ist. Baumbach: "Wir wollen natürlich, dass die Brücke saniert wird. Doch wenn Sachsen-Anhalt in die Planung geht, muss man auch uns anhören." Kommentar Seite 8