Rudelsburg Rudelsburg: Wandern Nibelungen aus?
1797 kam die Rudelsburg in den Besitz der Familie von Schönberg. Schönberg ist der Name eines bedeutenden und weit verzweigten thüringisch-sächsischen Adelsgeschlechts, das sich - genealogisch gesichert - bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Angehörige der Familie bekleideten über Jahrhunderte hinweg hohe Staats- und Verwaltungspositionen, unter anderem als Bischöfe, Amtmänner und Minister. Erster Burgherr der Rudelsburg aus der Familie war der Amtshauptmann Christian Ferdinand von Schönberg. Im Zuge der Burgromantik und des Wandertourismus Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine als „schönste aller Saaleburgen“ wiederentdeckt. 1820 errichtete Haubold von Schönberg die erste Gastwirtschaft in der Burg, die zunächst noch unregelmäßig und von Kreipitzsch aus bedient wurde. Damit verbunden ist Gottlieb Wagner, bekannt als „Samiel“, ein Gutsarbeiter, der fast 50 Jahre lang die Schenke betrieb.
1853 wurde auf der Südseite des Burghofs eine Trinkhalle errichtet, die im Erdgeschoss des Zwischenbaus erhalten ist. 1871 wurde der Ausbau der Burg in der heutigen Form mit Rittersaal begonnen und Ostern 1872 abgeschlossen. Die Familie Schönberg wurde 1945 enteignet, die Rudelsburg kam zur Stadt Bad Kösen.