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Nach tragischem Arbeitsunfall Plattformlift für Kameraden - Feuerwehr Freyburg ruft Spendenaktion ins Leben

Nach einem Arbeitsunfall sitzt Maximilian Enders im Rollstuhl. Die Feuerwehr Freyburg, in der er Mitglied ist, sammelt für spezielles Projekt, um das Gerätehaus behindertengerecht auszustatten und ihn weiterhin in die Feuerwehrarbeit zu integrieren.

Von Constanze Matthes 25.05.2023, 14:27
In der Feuerwehr spielt Kameradschaft eine große Rolle. Die Freyburger Wehr sammelt nun für einen Kameraden, der nach einem schweren Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, aber weiter in die Feuerwehrarbeit integriert werden soll.
In der Feuerwehr spielt Kameradschaft eine große Rolle. Die Freyburger Wehr sammelt nun für einen Kameraden, der nach einem schweren Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, aber weiter in die Feuerwehrarbeit integriert werden soll. (Symbolfoto: David Inderlied/dpa/Symbolbild)

Freyburg - Sechs Meter Höhe und nur ein Augenblick trennen ein normales Leben von einer Tragödie. Am 29. Dezember vergangenen Jahres stürzt der geprüfte Baumpfleger Maximilian Enders bei der Arbeit in die Tiefe. Seitdem sitzt der Freyburger im Rollstuhl und versucht, in das neue, ganz andere Leben zu finden.

Enders gehört nicht nur dem Verbandsgemeinderat Unstruttal an. Er ist auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Freyburg, die ihn auffangen will. Vor wenigen Tagen startete die Truppe unter Leitung von Christian Stude-Verch eine Spendenaktion. Mit dem Geld soll ein Plattformlift für die Treppe in das erste Obergeschoss des Gerätehauses montiert werden. „Wir möchten, so schnell es geht, für Max eine soziale Wiedereingliederung. Er ist seit 2022 Zugführer sowie Kreisausbilder und soll weiter aktiv mitwirken können. Wir wollen ihn nicht fallen lassen“, so Stude-Verch im Gespräch mit unserer Zeitung. Enders solle weiter im Einsatzgeschehen und in Ausbildungseinheiten als Ausbilder mit einbezogen werden und könne bei sogenannten Großschadenslagen oder Unwetterlagen in der Leitzentrale oder auch bei Katastrophen im Stab der Verbandsgemeinde Unstruttal mitarbeiten, ist zum Projekt auf der Kampagnen-Plattform „Gofundme.com“ zu lesen.

„Wir möchten, so schnell es geht, für Max eine soziale Wiedereingliederung.

Christian Stude-Verch, Wehrleiter

Ein Angebot für einen Lift der Firma Hiro Lift liegt der Feuerwehr bereits vor. Die Kosten betragen rund 25.000 Euro, die nun benötigt werden. Von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme würden gut drei Monate vergehen, schätzt Stude-Verch ein. Bereits die Online-Kampagne, der keine Frist gesetzt wurde, brachte bis Donnerstagnachmittag (14 Uhr) bereits mehr als 10.000 Euro ein. „Das ist der Wahnsinn“, kommentierte der 42-jährige Wehrleiter die riesige Resonanz. Da nicht alle Paypal nutzen oder eine Kreditkarte haben, sammelt auch der Förderverein der Feuerwehr Freyburg über sein Konto Spendengelder ein. Zudem gebe es jeden Donnerstag von 18 bis 19 Uhr auch die Möglichkeit, in das Gerätehaus in der Querfurter Straße 3 zu kommen, um für das Projekt zu spenden und sich darüber zu informieren. Weitere Umbaumaßnahmen im Gerätehaus wie beispielsweise eine Verbreiterung der Türen seien nicht notwendig, erzählte Wehrleiter Christian Stude-Verch auf Nachfrage.

Dass eine körperliche Behinderung keineswegs vor einem Engagement in der Feuerwehr abhalten muss, zeigt nicht nur der Fall der Freyburger. So sitzt der Wehrleiter der Hohenmölsener Feuerwehr, Ronny Müller, nach einer Rückenerkrankung im Rollstuhl. Auch für ihn wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Das Konto des Fördervereins Feuerwehr Freyburg bei der Volksbank: Iban DE20 8009 3784 0008 7102 52