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Trockenheit und Hitze Kreis appelliert: Bürger sollen Wasser sparsam entnehmen

Ein Verbot wie andere Kommunen spricht er derzeit aber nicht aus. Verband sieht Versorgung gesichert.

Von Constanze Matthes 20.07.2022, 11:18
Ein Mann bewässert eine Grünanlage: Der Burgenlandkreis ruft wegen anhaltender Dürre dazu auf, Wasser zu sparen.
Ein Mann bewässert eine Grünanlage: Der Burgenlandkreis ruft wegen anhaltender Dürre dazu auf, Wasser zu sparen. (Foto: dpa)

Naumburg/Freyburg - Die anhaltende Hitze und der ausbleibende Niederschlag haben in weiten Teilen Sachsen-Anhalts zu einer ausgeprägten Dürre geführt. Seit Sommer 2018 hat sich ein erhebliches Wasserdefizit in den oberen Bodenschichten gebildet.

Die Untere Wasserbehörde des Burgenlandkreises appelliert deshalb an alle Bürger, bei der Entnahme von Wasser sparsam und verantwortungsbewusst zu sein. „Dies betrifft die Wasserentnahme aus allen Oberflächengewässern wie Flüssen, Bächen, Gräben, Teichen und Seen und dem Grundwasser beispielsweise über Brunnen“, so Kreissprecherin Christina Vater. Zwar sei die Situation im Burgenlandkreis noch nicht so angespannt, so dass ein generelles Entnahmeverbot, wie in manchen Nachbarkreisen bereits erfolgt, verfügt werden müsse, so Vater weiter. So schränken bereits der Saalekreis, der Landkreis Börde, der Altmarkkreis Salzwedel sowie Dessau-Roßlau die Wasserentnahme ein.

„Dennoch kann bei weiter anhaltender Trockenheit ein solches Verbot durchaus in Betracht kommen. Das Umweltamt des Burgenlandkreises wird die Situation weiter genau beobachten und gegebenenfalls neu beurteilen“, teilt die Kreissprecherin weiter mit. Um Wasser zu reduzieren, rät die Behörde dazu, Gärten sparsam in den frühen Morgen- oder späteren Abendstunden zu bewässern und auf das Befüllen von Badepools zu verzichten. Christina Vater: „Mit Rücksicht und Einsicht lassen sich so auch längere Trockenperioden gut überstehen.“

Das Umweltamt des Burgenlandkreises wird die Situation weiter genau beobachten und gegebenenfalls neu beurteilen.

Kreissprecherin Christina Vater

Der Wasser- und Abwasserverband (WAV) Saale-Unstrut-Finne mit Sitz in Freyburg hat hinsichtlich der Versorgung der Haushalte mit Trinkwasser keinerlei Sorgen. „Wir sehen zurzeit keine Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung in unserem Versorgungsgebiet“, sagt Geschäftsführer Michael List auf Tageblatt/MZ-Nachfrage. Die aktuellen Verfügungen zahlreicher Landkreise hätten nichts mit der öffentlichen Trinkwasser-Versorgung zu tun, so List. Der Verband nutze seine eigenen Wasserwerke, die derzeit ohne Einschränkung liefen und sogar die Förderung erhöhen könnten. „Die langfristige Entwicklung der Tiefbrunnenpegel wird durch regelmäßige Beprobungen untersucht“, erklärt der WAV-Chef. In geringen Teilen greift der hiesige Verband auf die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz beziehungsweise Midewa zurück, wobei das Wasser aus dem Reservoir der Rappbodetalsperre im Harz stammt. „Eine Meldung über eine mögliche Einschränkung liegt bislang noch nicht vor“, so List weiter und verweist zugleich auf eine klare Melde- und Notfallordnung für einen derartigen Fall.

Der Verband versorgt die Verbandsgemeinde Unstruttal außer die Gemeinde Goseck, im Wethautal die Gemeinden Mertendorf, Molauer Land, Wethau und Schönburg, in der Finne-Region die Gemeinden Finne, Finneland, Kaiserpfalz, Bad Bibra und Eckartsberga, den Müchelner Ortsteil Branderoda sowie Bad Kösen mit Ortsteilen.

Trotz der gesicherten Versorgung hält der Verband Tipps zur Wassereinsparung bereit, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Hinweise, die vielen bekannt sind: wie Duschen anstatt Baden, Zähneputzen, ohne das Wasser laufen zu lassen, oder nur mit voller Trommel die Waschmaschine betreiben. Das WC kann eine Spartaste, der Wasserhahn Spardüsen oder die Duschbrause einen Wasserstopp erhalten.