Fußball und Corona KFV Burgenland zögert Re-Start noch hinaus
Mehrheit der Vereine, die im Männerbereich auf Kreisebene spielen, spricht sich für Wegfall der Zusatzrunde aus.

Naumburg - Auf einer Videokonferenz hat der Spielausschuss des Kreisfachverbandes (KFV) Fußball Burgenland am Dienstagabend die Rückmeldungen seiner Mitgliedsvereine (siehe auch unten: „So haben die Vereine entschieden“) ausgewertet und entsprechende Beschlüsse gefasst. Diese müssen aber noch vom Präsidium des KFV bestätigt werden.
Zu großer Aufwand befürchtet
Weil sich mehr als zwei Drittel der 62 am Punktspielbetrieb beteiligten Männermannschaften für den Wegfall der Zusatzrunde ausgesprochen haben, wird die aktuell noch ausgesetzte Saison 2021/22 auf Kreisebene lediglich in Hin- und Rückrunde entschieden. Den Termin für den offiziellen Re-Start der Meisterschaft hält sich der KFV indes noch offen. Auch in dieser Frage reagiert er damit auf das Votum der Vereine, von denen etwas mehr als die Hälfte Schwierigkeiten bei der Umsetzung der geltenden Corona-Verordnung sehen. „Viele Vereine wiesen auf die 2G-Problematik in den Sozialgebäuden hin, welche nicht nur die Umkleidekabinen, sondern auch die sanitären Einrichtungen betrifft“, berichtet der für den Spielbetrieb zuständige KFV-Vizepräsident Tobias Czäczine.
Um diese Probleme zu lösen, sei ein enormer finanzieller Aufwand nötig - „zum Beispiel für die Anschaffung mobiler Toiletten, Duschen oder Heizpilze“ -, aber auch ein größerer personeller. „Denn es ergeben sich ja zeitintensive Kontrollen mit mehr Ordnern als üblich. Auch Diskussionen mit Zuschauern sind zu erwarten, wie die Vertreter der Vereine befürchten“, so Czäczine.
Zudem seien Fragen zur „rechtlichen Haftbarkeit sowie zum datenschutzkonformen Führen von Anwesenheitslisten und der Verwendung der Gesundheitsdaten“ gestellt worden. Eine Klärung dieser Fragen soll nun mit den übergeordneten Verbänden erfolgen, berichtet der Vorsitzende des Spielausschusses. Angesichts dieser zahlreichen offenen Fragen hat sich der KFV dazu entschieden, den Re-Start des Meisterschaftsbetriebs noch ein wenig hinauszuzögern. „Unsere Vereine befürchten, dass die Interessen ihrer Mitglieder nicht einheitlich gewahrt werden könnten und eine Ausgrenzung einzelner Spieler und Verantwortlichen vorgenommen werden müsste, was im möglichen Mitgliederschwund enden könnte“, so Tobias Czäczine. Deshalb habe der Spielausschuss beschlossen, „den Vereinen diesen enormen Mehraufwand und die dadurch entstehenden Risiken Stand jetzt nicht zuzumuten“.
„Worst-Case“-Rahmenterminplan
Ende Februar wird eine neue Corona-Verordnung erwartet. Um auf diese reagieren zu können und dennoch eine Perspektive für den Re-Start zu schaffen, hat der KFV einen „Worst-Case“-Rahmenterminplan entworfen - mit einer spätestmöglichen Entscheidung über den Beginn; diese wurde auf den 31. März datiert. Weil die meisten Mannschaften bereits jetzt wieder im Trainingsbetrieb stünden, reiche dann ein Vorlauf von zwei Wochen.
Ziel des KFV ist es, die Saison bis Ende Juni im Idealfall mit der 2. Wertungsgrundlage (komplett gespielte Rückrunde) zu beenden. Die 1. Wertungsgrundlage mit komplett absolvierter Hinrunde ist - bis auf eine Ausnahme (Wertung oder Neuansetzung des Kreisligaspiels Balgstädt/Laucha II - Herrengosserstedt II) bereits gegeben. Sollte die Rückrunde bis Ende Juni nicht mehr komplett ausgetragen werden können, würde gemäß Ausschreibung nach insgesamt 50 Prozent gespielter Partien der Rückrunde aller Mannschaften eine Wertung mittels Quotientenregelung erfolgen.
„Flickenteppich vermeiden“
Die Vereine haben die Möglichkeit, neben den Testspielen auch die offenen Nachholpartien in der Meisterschaft sowie bis zum Pokal-Achtelfinale auf freiwilliger Basis vor dem offiziellen Re-Start auszutragen (siehe auch Kasten). Dazu müssten sich die Kontrahenten einigen; zudem sind der jeweils zuständige Staffelleiter und der Schiedsrichteransetzer bei Termineinigung sieben Tage im Voraus zu informieren. „So könnten die betreffenden Vereine mögliche zusätzliche Spiele am Osterwochenende oder anschließend unter der Woche vermeiden“, sagt KFV-Vize Czäczine. „Die Partien ab dem 12. Spieltag werden dann kompakt angesetzt, um einen Flickenteppich bei den Terminen zu vermeiden.“
So haben die Vereine entschieden
Insgesamt 62 Mannschaften, die auf Kreisebene im Männerbereich vertreten sind, waren aufgerufen, bis zum 31. Januar über den weiteren Umgang mit der Saison 2021/22 abzustimmen. Der KFV Fußball Burgenland hatte in zwei Punkten eine Meinungsabfrage gestartet (wir berichteten).
1. Abstimmungsergebnis Zusatzrunde: Wegfall: 43 Mannschaften; Entscheidung vertagen: 10 Mannschaften; keine Rückmeldung: 9 Mannschaften (6 Vereine). Auf Grundlage dieses Votums wird die Ausschreibung hinsichtlich der zu erreichenden Wertungsgrundlagen (Wegfall der Zusatzrunde) angepasst und dem Präsidium des KFV zur Bestätigung vorgelegt.
2. Rückmeldungen Verordnungslage: Umsetzung möglich: 18 Mannschaften; Schwierigkeiten bei der Umsetzung: 33 Mannschaften; keine Rückmeldung: 11 Mannschaften (7 Vereine). „Die Aufnahme des Pflichtspielbetriebs erfolgt erst, wenn sowohl für das Spielfeld im Freien als auch für die Sozialgebäude einheitliche Zugangsvoraussetzungen in der Landes- und Kreisverordnung vorliegen, welche es allen am Spiel beteiligten Personen ermöglicht, die Sportanlagen vollumfänglich zu nutzen (mit Stand Ende Januar keine Änderung der bekannten Verordnungslage)“, teilt der KFV-Spielausschuss mit.
Noch ausstehende Nachholpunktspiele mit Beteiligung hiesiger Teams, die im beiderseitigen Einvernehmen vor dem offiziellen Re-Start ausgetragen werden können, Kreisoberliga: TSV Großkorbetha - Blau-Weiß Bad Kösen; Kreisliga, Staffel 1: Gleinaer SV - ESV Herrengosserstedt II; Kreisklasse, Staffel 1: FSV Klosterhäseler - SV Kaiserpfalz und SG Lossa/Rastenberg II – SC Naumburg III. Diese Regelung betrifft auch die noch ausstehenden Partien der ersten Hauptrunde und des Achtelfinals im Burgenlandpokal sowie im Achtelfinale des Burgenlandreservepokals.