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Jägerkaserne bleibt erhalten

Von helga heilig 16.02.2012, 16:25

naumburg. - Das Ensemble sei ein ganz seltenes Zeugnis der Kasernenbaukultur der 1870er Jahre, deshalb soll es erhalten bleiben. Um dies gewährleisten zu können, muss jedoch zuerst das Dach erneuert werden. Das erklärte die städtische Fachbereichsleiterin Stadtplanung und Bau, Ute Freund den Mitgliedern des Naumburger Gemeinderats in deren Sitzung am Mittwochabend.

Die Sanierung solcher Objekte ist sehr kostspielig, deshalb sollen Fördermittel dafür eingesetzt werden. Das ist jedoch nur möglich, wenn sich die Jägerkaserne im "Sanierungsgebiet Altstadt" befindet. Das war jedoch bis Mittwochabend nicht der Fall. Mit zwei Enthaltungen und 39 Ja-Stimmen wurde die Erweiterung der "Erhaltungssatzung Gesamtaltstadt" bis zur Jägerkaserne beschlossen. Das heißt, dass Sanierungsarbeiten, die künftig an und in dem Gebäude stattfinden, förderfähig sind. Damit sind die Pläne für den Neubau einer Kindertageseinrichtung im Grünbereich des Jägerplatzes (Tageblatt / MZ berichtete) offenbar endgültig vom Tisch.

Ein ganz anderes Thema schnitt Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) in seinem mündlichen Bericht vor dem Gemeinderat an: Das Neubaugebiet am Flemminger Weg. Ein Jahrzehnt lang waren die dort ausgewiesenen Baugrundstücke die reinsten Ladenhüter, nun gehen sie weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Das Interesse sei stark angewachsen, seitdem die Stadtverwaltung im Auftrag einer Tochter der Berliner Bank die Vermarktung angekurbelt hat, so Küper. 29 Bauplätze seien veräußert worden, 14 seien derzeit noch verfügbar. Der Bedarf sei immens, meinte das Stadtoberhaupt. Es werde daran gedacht, die ehemalige Stadtgärtnerei, die an das Gelände grenzt, auch als Bauland auszuweisen - für Einfamilien- oder Doppelhäuser.

Naumburg hatte laut Küper im vergangenen Jahr acht Zuzüge aus anderen Bundesländern zu verzeichnen und drei aus Sachsen-Anhalt. Als Wohnstandort sei die Stadt gefragt, denn es gebe mehr Zu- als Wegzüge. Allerdings trifte immer noch die Geburten- und Sterberate weit auseinander. Deshalb gehe die Einwohnerzahl auch zurück.