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Hintergrund Hintergrund: Heiße Zeit mit Wüsten und Flachmeeren

11.08.2015, 06:44
Der Vorstand des neuen Fördervereins: Rosemarie Säuberlich, Hendrik Bobbe, Stefan Künzler, Elke Arndt und Matthias Henniger (von links).
Der Vorstand des neuen Fördervereins: Rosemarie Säuberlich, Hendrik Bobbe, Stefan Künzler, Elke Arndt und Matthias Henniger (von links). C. Matthes Lizenz

Nebra - Den Namen Trias-Ausstellung wird es wohl nicht mehr lange geben, die umfangreiche Sammlung in Nebra allerdings schon. Wenn sich Hoffnungen erfüllen werden. Der neu gegründete Förderverein Triasland hat sich jedoch nicht nur zur Aufgabe gestellt, den Fortbestand der angeschlagenen Ausstellung (wir berichteten mehrfach) zu sichern. „Wir brauchen einen kompletten Neuanfang. Auf uns wartet aber ein Riesenberg an Arbeit, die nicht so schnell gemacht sein wird“, sagte Matthias Henniger. Der für den Naturpark Saale-Unstrut-Triasland tätige Geologe wird als stellvertretender Vorsitzender mit der gewählten Vorsitzenden Elke Arndt eine Doppelspitze bilden. Stefan Künzler, Bankkaufmann bei der Volksbank, Winzer Hendrik Bobbe und die einstige langjährige Naturpark-Geschäftsführerin Rosemarie Säuberlich komplettieren den Vorstand des neuen Fördervereins.

Besseres Marketing nötig

Doch nicht nur diese Personalien waren Thema der gut zweistündigen Gründungsversammlung im Rathaus der Stadt Nebra. Gesprochen wurde vor allem über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Ausstellung. „Die Schau muss wieder voll zur Wirkung kommen“, betonte Nebras neue Bürgermeisterin Antje Scheschinski (Die Linke). Nötig dafür sei nicht nur ein besseres Marketing, sondern auch eine kontinuierliche Betreuung, meinte das Stadtoberhaupt. Gerade für letztes Argument sprach sich zuvor auch Gabriele Hartung, die in der Ausstellung tätig war, aus. Es sei keine gute Lösung, nach drei Jahren immer wieder einen neuen Betreuer einzustellen und diesen einzuarbeiten, sagte die Reinsdorferin.

Vernetzung angestrebt

Ideen, wie die Zukunft gestaltet werden kann, gibt es viele. Voraussetzung dafür seien solide Finanzen, ein neuer und attraktiver Standort und ein neues Konzept sowie eine bessere touristische Vernetzung mit anderen Leistungsträgern und Einrichtungen wie das Heimathaus und die Jugendherberge, waren sich die Gründungsmitglieder einig. „Wir müssen die Themen Tourismus, Genuss und Wein sowie die Geschichte der Region verbinden“, bemerkte Hendrik Bobbe.

In Sachen Gestaltung der Ausstellung beschrieb Henniger plastisch seine Vision einer Zeitreise: „Es geht darum, spannende Geschichten zu erzählen und Zusammenhänge herzustellen.“ Als Idee habe er ein begehbares Diorama im Kopf, in dem nicht nur die vergangene Zeit und Ausstellungsstücke gezeigt werden. Auch Darstellungen, die auf heutige triasähnliche Zustände verweisen, könnten eingebettet werden. „Das Thema Geologie wird in Sachsen-Anhalt kaum touristisch bedient“, sagte der Geologe. Als neuen Standort brachte Landrat Götz Ulrich die jetzige Verwaltung des Naturparks ins Gespräch. „Das Haus sollte nicht nur Sitz der Naturpark-Verwaltung sein“, meinte er. Allgemein benötige ein geeigneter Standort eine gute Anbindung an bestehende Wanderwege, so Ulrich weiter.

Eine erste finanzielle Unterstützung, die man gut investieren könne, wäre eine mögliche Förderung im Rahmen des Leader-Programmes innerhalb der neuen Förderphase. Geld werde unter anderem gebraucht für eine Sonderschau oder das Konzept der künftigen Präsentation der Exponate. Ein neuer Name wurde während der Versammlung indes noch nicht genannt. „Wir werden Schritt für Schritt gehen“, sagte Rosemarie Säuberlich.

Eines der besonderen Exponate der Trias-Ausstellung: eine versteinerte Seelilie. Eine solche trat in der Zeit der Trias im Flachmeerbereich massenhaft auf.
Eines der besonderen Exponate der Trias-Ausstellung: eine versteinerte Seelilie. Eine solche trat in der Zeit der Trias im Flachmeerbereich massenhaft auf.
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