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hintergrund hintergrund: Dom und Domschatz sind seit 1978 Unesco-Weltkulturerbe

22.01.2013, 15:33

bad kösen. - Bereits die 2010er Unterlagen wiesen erhebliche Mängel auf. Der Mieterverein Burgenlandkreis sprach damals von einer für einen solch großen Vermieter peinlichen Angelegenheit, hatte für seine Mitglieder Einwendungen geltend gemacht und aus seiner Sicht falsch berechnete Kosten abgezogen (Tageblatt / MZ berichtete).

Reaktionen darauf aus Berlin gab es fast keine, nicht einmal Widerspruch. Und Mietervereinsvorsitzender Jens Peinelt geht davon aus, dass es diesmal nicht anders sein wird: "Man muss den Eindruck gewinnen, Hermes lässt es darauf ankommen nach dem Motto 'Mal sehen, wer sich meldet'. In jedem Falle ist es mutig, die hohe Fehlerquote fortzusetzen." Auch Energieberater Frank Doering aus Bad Kösen, der von zahlreichen Mietern mit der Problematik konfrontiert worden war, stellt fest: "Hermes hat aus den Fehlern der 2010er Abrechnung nicht gelernt und macht sie heute wieder."

Die Bandbreite des Korrekturbedarfs ist demnach immens und betrifft Hausmeisterkosten genauso wie solche für Gartenpflege, Schnee- und Eisbeseitigung, Wasserversorgung und Müllabfuhr. Mitunter, so der Mieterverein, seien keine Umlageschlüssel zugrunde gelegt worden, stattdessen gebe es den Verweis auf eine "besondere Berechnung", die aber nicht vorgelegt werde. Im Falle der Müllabfuhr sei wiederum der Umlageschlüssel geändert worden: statt pro Person nun nach Wohnfläche. "Prinzipiell ist eine solche Berechnung möglich, doch muss sie vertraglich vereinbart sein", sagt Jens Peinelt. Hermes jedenfalls beschert mit seiner Abrechnungspraxis dem Mieterverein wiederum einen deutlichen Mitgliederzuwachs - allein 20 Haushalte in diesem Jahr. Die Sprechstunden seien wegen der Fälle bis Mitte Februar ausgebucht, zusätzliche Beratungsstunden werden aber noch angeboten. Der erste große Stapel mit Post an Hermes geht in Kürze in die Post - etwa 40 Einwände. "Legt man - wie von uns ermittelt - durchschnittlich 300 zu viel berechnete Euro pro Haushalt zugrunde, kommt man bisher auf eine Summe von 12 000 Euro. Und das wird noch nicht das Ende der Fahnenstange sein", ist sich der Mietervereinschef sicher.

Ein Jahr lang haben Mieter Zeit, Betriebskostenabrechnungen zu prüfen, doch rät der Mieterverein, zeitnah zu reagieren. Jens Peinelt: "Ein einfacher Widerspruch reicht nicht, er muss mit Zahlen und Fakten begründet sein." Hermes hat auf eine schriftliche Nachfrage unserer Zeitung nicht geantwortet.